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Mit dem neuen Leon greift SEAT in der Kompaktklasse den Konzernbruder Golf an. Ist der Spanier dabei der bessere Golf? - Foto: MyAuto24
Erinnert Ihr Euch noch an die Zeiten, als SEAT als das Sorgenkind im Volkswagen-Konzern galt und keiner mehr auch nur einen Pfifferling auf die Spanier geben wollte? Diese Zeiten sind mittlerweile vergessen und SEAT reitet gerade ganz geschmeidig auf der Erfolgswelle. Im letzten Jahr konnte SEAT in Deutschland mehr als 83.000 Autos verkaufen, was ein Plus von 22 Prozent bedeutete. Besser noch: Innerhalb von vier Jahren hat die Marke ihren Marktanteil auf aktuell 2,9 Prozent nahezu verdoppelt. Auch 2014 hielt dieser positive Trend weiter an und SEAT konnte weiter wachsen. Aktuell spricht auch nichts dagegen, dass es 2015 nicht so weitergehen könnte. Woran dieser plötzliche Erfolg liegt? An einer deutlich aufgewerteten Produktpalette die bei jung und alt reisenden Absatz findet. Vor allem im wichtigsten Segment, der Kompaktklasse, ist SEAT mit dem Leon so breit aufgestellt wie nie. Aus einer sind mittlerweile drei Karosserievarianten geworden und als Cupra darf der sportliche Spanier nun nicht mehr nur fauchen, sondern mächtig brüllen.

Mit dem Cupra waren wir zwar jetzt nicht unterwegs, dafür aber mit dem 125 PS starken 1.4-TSI, der neben einer effizienten Seite auch über eine sportliche verfügte. 

Neues Gesicht: Der neue Leon bekam von den Designern ein modernes und dynamisch wirkendes Blechkleid verpasst. Besonders die Front hat sich dabei - im Vergleich zum Vorgänger - deutlich verändert. - Foto: MyAuto24
Wieso sich SEAT aktuell so sehr im Aufwind befindet wird bereits beim ersten Blick auf den neuen Leon bewusst. Im Vergleich zu seinem Vorgänger wirkt das Design (besonders die Frontpartie) des neuen SEAT Leon viel gefälliger. Ecken und Kanten lassen ihn dynamisch und sportlicher wirken. Zudem sind nun auch die Zeiten vorbei, als man ihn vorn vorne nicht von einem Altea oder Toledo unterscheiden konnte, wenn gleich der von mir gefahrene Leon, in der Ausstattungslinie Style, nur sehr schwer seine Verwandtschaft zum Ibiza verschleiern kann. Als ich den SEAT Leon das erste Mal gegenüber trat schoss mir sofort der Ibiza in den Sinn. Ob es an der Farbe lag, oder weil er nicht mit den stylischen Voll-LED-Scheinwerfern ausgestattet war bzw. ist, weiß ich nicht, auf jeden Fall dachte ich im ersten Moment mir steht hier ein Ibiza gegenüber.

Die Verunsicherung wisch aber sehr schnell, als ich die Seitenansicht in Augenschein nahm. Hier zeigt der Spanier Größe und lässt keinen Zweifel aufkommen, dass sich dieser die Bodengruppe mit dem Golf teilt. Im Vergleich zum Bestseller aus Wolfsburg verfügt der Leon aber über einen etwas längeren Radstand und einer breiteren Spur. Das wird man vor allem sehr wohlwollend zur Kenntnis nehmen, wenn man einmal im Fond platz nimmt.
Der Leon verfügt im Vergleich zum Golf über einen etwas längeren Radstand und einer breiteren Spur, damit lässt es sich auch uf längeren Strecken entspannt in der zweiten Reihe reisen. - Foto: MyAuto24
Laut den Technischen Daten bietet der Leon 20mm mehr Platz für die Knie und das Haupt nimmt erst zwei Zentimeter später Kontakt zum Dachhimmel – trotz gut fünf Zentimeter weniger Außenlänge - auf. Zudem lassen sich die hinteren Türen angenehm weit öffnen, so dass das Anschnallen der Kleinsten schnell und bequem von der Hand geht.

Während ich in der zweiten Reihe nichts weiter auszusetzen habe, so missfällt mir doch der Einstieg hinters Volant. Da ich aufgrund meiner Körpergröße von 1,96m den Fahrersitz ziemlich weit nach hinten verschieben muss, nehme ich beim Entern des kompakten Spaniers immer Kontakt zur B-Säule auf. Ich weiß, dass ich mit meiner Größe sicher nicht die Norm bin, doch wer ähnlich groß ist wie ich und sich für den SEAT Leon interessiert, sollte dies unbedingt einmal testen. Ich empfinde dieses "einschälen" schon als ziemlich nervig, besonders da mir das bei unserer A-Klasse - die über ähnliche Abmessungen verfügt - so noch nicht aufgefallen ist.
Blick auf den schönsten Platz, auch wenn es auf diesen Bild vielleicht nicht so aussieht, im SEAT Leon. Bereits ab Werk verfügt der Leon in der Ausstattungslinie Style über ein unten abgeflachtes und mit Leder überzogenes Lenkrad. Ebenfalls mit Leder sind auch der Schalthebel und der Handbremshebel überzogen. - Foto: MyAuto24
Hat man aber erst einmal am schönsten Platz im Leon platz genommen - hinter dem Lenkrad - ist das nörgeln von eben auch schon wieder vergessen. Hier wartet der Spanier mit einem großzügigen Platzangebot und Sitzen auf, die das Prädikat langstreckentauglich absolut verdient haben. Diese sind bequem, bieten ordentlich Seitenhalt und auch die Schenkelauflage geht in Ordnung. Auf die Pelle rückt man sich hier also definitiv nicht, was auch auf sehr langen Strecken sehr angenehm ist.
Das Gepäckteil des Leon: Der Kofferraum schluckt 374 Liter. Legt man die Rücksitze um, so erweitert sich dessen Fassungsvermögen auf bis zu 1.166 Liter. - Foto: MyAuto24
Apropos längere Strecken: Mit langen Strecken verbindet man oft Urlaubsfahrten und damit wiederum viel Gepäck. Dieses lässt sich dank der niedrigen Ladekante besonders einfach in den Kofferraum verstauen. Zwei Reisetaschen, zwei Rucksäcke und diverse kleinere Utensilien schluckte das Gepäckabteil ohne Probleme. Spaßeshalber hatte ich auch einmal probiert unseren Kinderwagen darin zu verstauen, auch das gelang! Bei unserer A-Klasse muss ich hier schon die Räder abmontieren um den sperrigen Kinderwagen durch die enge Öffnung zu bekommen. In Sachen Variabilität liegt hier mMn der Leon klar vor der durchgestylten A-Klasse.

Was mir am neuen Leon zudem auch sehr gut gefallen hat, ist seine Übersichtlichkeit. Gut, ich ziehe hierbei eine A-Klasse zum Vergleich heran, ein Auto was für ihre Unübersichtlichkeit berühmt berüchtigt ist. Wer von einer A-Klasse in ein x-beliebiges anderes Auto einsteigt, wird sicher jedes andere Auto als übersichtlich finden, doch der Leon ist mir bei der Rundumsicht tatsächlich positiv aufgefallen. Lediglich die B-Säule stört beim Schulterblick, doch dieses Problem habe ich auch bei der A-Klasse und das ist wohl mehr meiner Größe als einem Konstruktionsfehler geschuldet. 
Das unten abgeflachte Leder-Multifunktionslenkrad sieht nicht nur sportlich aus, es liegt auch sehr gut aus. - Foto: MyAuto24
Zu guter letzt möchte ich an dieser Stelle noch kurz ein paar Worte über den Qualitätseindruck verlieren. Auch hier gibt es nicht zu meckern. Das unten abgeflachte und mit Leder überzogene Lenkrad liegt sehr gut in der Hand und verfügt darüber hinaus über Lenkradtasten. Damit lässt sich komfortabel durch den farbigen Bordcomputer schalten und schnell die gewünschten Informationen abrufen. Darüber hinaus verfügt dieses über eine Höhen- und Längsverstellung, so dass jeder sicher ziemlich schnell die passende Einstellung finden dürfte.

In der Mittelkonsole ist das Infotainment-System, in Form eines 5-Zoll großen Farb-Touchscreen, untergebracht. Umrahmt wird der Bildschirm von Applikationen in Chrom und Klavierlack. Dieser Mix sieht nicht nur sehr gut aus, es wertet den Innenraum auch weiter auf.
Die Kommandozentrale im neuen Leon: Über den 5-Zoll großen Bildschirm in der Mittelkonsole lassen sich Radio, Media, Telefon und Navigation steuern und Informationen über den Verbrauch abrufen. - Foto: MyAuto24
Über das Infotainment-System lassen sich Radio, Media, Telefon, Navi und so weiter und sofort steuern. Das Navi benötigt zwar eine gefühlte Gedenksekunde bis es die Route berechnet hat, stellt einem dann aber auch gleich drei Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung. Die Ansagen kommen dabei stets frühzeitig und genau. Wer sich auf die nette Stimme nicht verlassen möchte, die einem sagt: Bitte jetzt links abbiegen" kann auch einfach auf den Bordcomputer schauen. Auch dort wird einem noch einmal zusätzlich der Richtungsanzeiger angezeigt, der zudem auch immer kürzer wird und somit ein falsches abbiegen fast unmöglich macht.

Über die Bedienzentrale in der Mittelkonsole lassen sich zudem auch die Klangeinstellungen einstellen. Wer ein Klangerlebnis wie in einer Oper erwartet, der dürfte sicher enttäuscht werden, alle anderen dürften sicher mit dem Soundsystem zufrieden sein. Die Höhen und Tiefen werden klangvoll wiedergegeben. Bei besonders basslastiger Musik - egal in welcher Lautstärke - kommt das verbaute Soundsystem aber sehr schnell an seine Grenzen und quittiert dieses mit einem unschönen scheppern. Zudem sehen die Schalter und Tasten gut aus und fühlen sich auch so an. Der gute Eindruck wird darüber hinaus von den Akzenten in Chrom und Klavierlack Hochglanz schwarz noch weiter gesteigert.
Die verwendeten Materialien der Türverkleidungen sind extrem schmutzempfindlich und wollen so garnicht zur ansonsten so hochwertigen Qualitätsanmutung im Innenraum passen. - Foto: MyAuto24
Diese sehen nicht nur sehr edel aus, sie können auch fasst über die verwendeten Materialien an den Türverkleidungen hinweg täuschen. Hier setzt SEAT oder Konzernmutter-Volkswagen den Rotstift an und verwendet Softlack-Materialien die absolut nicht zum sonst so guten Gesamteindruck passen wollen. Von meinem Golf weiß ich, dass diese mit der Zeit stark an Glanz verlieren und stumpf und verschlissen aussehen. Selbiges wird man sicher auch hier irgendwann sehen. Überhaupt sind diese Materialien sehr Schmutz empfindlich. Einmal nicht aufgepasst und schon sind unschöne Flecken vorhanden. Hier wären andere Materialien sicher die bessere Wahl gewesen.
Blick auf das Herzstück des Leon: Das 1.4-TSI-Triebwerk leistet 92kW (125 PS) und beschleunigt von 0 auf 100 km/h in 9,1 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 203 km/h angegeben. Wer es aber statt sportlich gemütlich angehen lässt wird mit Verbräuchen um die 5 Liter pro 100 Kilometer belohnt. - Foto: MyAuto24
Mein Testwagen war mit dem 1,4-Liter starken Vierzylinder-TSI-Motor und einem manuellen Sechsgang-Schaltgetriebe bestückt. Dieser leistet 92 kW (125 PS) und ist eigentlich für alle Aufgaben des täglichen Bedarfs ausreichend motorisiert. Wer es drauf anlegt bewältigt den Spurt von 0 auf 100 km/h in 9,1 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit gibt SEAT mit 203 km/h an. Ich hatte ihn bergab bis auf 213 km/h (laut Tacho) bekommen, was den realen 203 km/h schon ziemlich nah kommen dürfte. Viel wichtiger als die VMax finde ich aber seine Effizienz. Schaltet man den Tempomat ein und lässt ihn bei 120 km/h auf der BAB im Verkehr mitschwimmen, so wird man mit einem Verbrauch schon fast auf Diesel-Niveau verwöhnt. Auf unserer gut 800 km/h langen Strecke begnügte sich der Leon im Schnitt mit knapp 5 Litern, ein Boxenstopp war also nicht nötig. Auch in der Stadt kann man ihn, ohne sich wirklich großartig anstrengen zu müssen, mit 6-6,5 Liter pro 100 Kilometer bewegen. Dabei wird man auch das knackige Schaltgetriebe lieben und schätzen lernen. Die verschiedenen Schaltstufen lassen sich präzise einlegen und machen Lust auf mehr. Wer allerdings schaltfaul in der Stadt unterwegs sein möchte, der ist mit dem zweiten Gang bestens bedient. Dieser ist schön lang übersetzt und hat auch ordentlich Druck aus dem Drehzahlkeller. Kurz gesagt: In diesem Gang versprüht der sonst so zurückhaltende Leon sein wahrhaftiges spanisches Temperament,.

Dieses versprüht er dabei aber nicht nur in der Stadt, sondern auch auf kurvenreichen Landstraßen. Hier punktet der Leon mit einer sehr präzisen und direkten Lenkung, die schon beim einfahren in die erste Spaß auf die darauf folgende Kurve macht. Zur Lenkung und zum Antrieb passen auch perfekt der niedrige Geräuschpegel im Innenraum, sowie das nach meinem empfinden perfekt abgestimmte Fahrwerk. Die Federung ist nicht übertrieben hart, sondern vielmehr komfortabel und absolut langstreckentauglich. Kurze Stöße bügelt das Fahrwerk ordentlich weg. Man muss schon über wirklich starke Fahrbahnunebenheiten fahren ehe man diese in Mark und Bein verspürt.

Wer also ein Auto sucht, dass auf der einen Seite Spaß macht und auf der anderen Seite sehr effizient ist, all jenen kann ich diesen Motor wärmstens empfehlen. Denn sind wir doch einmal ehrlich, mehr Leistung ist zwar schön und gut, doch wie oft wird diese wirklich verlangt bzw. benötigt? Darüber hinaus schont man mit diesem Aggregat auch seinen Geldbeutel! Mit einem Grundpreis von 20.030 Euro ist der Leon sicher mehr als nur eine Alternative in der hart umkämpften Kompaktklasse. Wer ihn so wie meinen Testwagen ausstatten möchte, muss nochmals 1.760 Euro drauf legen. Dann sind aber auch Tempomat, Klimaautomatik, Navigation , abgedunkelte Seitenscheiben ab der B-Säule und eine Einparkhilfe für vorn und hinten mit dabei.

Fazit

Mit dem neuen Leon bietet SEAT ein verdammt verführerisches Gesamtpaket an. Er kommt bereits ab Werk mit einer reichhaltigen Serienausstattung daher und hat unter seinem dynamischen Blechkleid bewährte Wolkswagen-Technik verbaut. Zudem kann er mit einer präzisen Lenkung, einer leichten und intuitiver Bedienung, sowie mit einem sehr niedrigen Verbrauch überzeugen und das alles zu einem mehr als fairen Preis. Stellt sich nun also die Frage, muss es wirklich immer Golf sein?

Technische Daten SEAT Leon Sytle 1.4 TSI

Motorbauart: Reihen 4-Zylinder
Hubraum: 1.395 ccm
Emissionsklasse: EU6
Leistung: 92 kW / 125 PS bei 5.000-6.000 U/min
Drehmoment: 200 Nm bei 1.400-4.000 U/min
Getriebe: 6-Gang Handschaltung
Antrieb: Vorderradantrieb

Länge / Breite / Höhe: 4.263 / 1.816 / 1.459 mm
Spurweite vorn/hinten: 1.549 / 1.520 mm
Radstand: 2.636 mm
Wendekreis: 10,2 m
Gesamt-/Leergewicht/Zuladung: 1.740 / 1.224 / 516 kg
Leistungsgewicht: 9,79 kg/PS
Anhängelast gebremst bei 12% Steigung: 1.400 kg
Anhängelast ungebremst: 610 kg
Kofferraumvolumen: 374 - 1.166 L
Tankinhalt: 50 L

Beschleunigung 0-100 km/h: 9,3 s
Höchstgeschwindigkeit: 203 km/h

Verbrauch kombiniert: 5,2l/100 km
CO2 Emission kombiniert: 120g/km (Euro 6)
Verbrauch innerorts: 6,7l/100 km
Verbrauch außerorts: 4,3l/100 km
Energieeffizienz: C
Resultierende Reichweite: ca. 962 km

Bildergalerie


Foto(s) © MyAuto24
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Daniel L

Seit dem Kleinkindalter vom Automobil- und Motorsport-Virus infiziert. Seit 2009 Blogger und seit September 2011 Betreiber dieses Blogs. Kommentare zu meinen Artikeln sind immer gerne gesehen und wer Fragen hat, erreicht mich am besten per E-Mail

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