Kurz vor Beginn des 85. Genfer Autombilsalon hat Audi heute die Hüllen vom neuen R8 fallen lassen. Optisch ganz der Alte kommt der neue R8 mit einen neu entwickelten quattro Antrieb und weiteren technischen Raffinessen daher. - Foto: Audi
Kurz vor Beginn des Genfer Autosalon (5. - 15. März 2015) hat nun Audi endlich den Schleier vom neuen R8 gezogen und diesen zumindest im Internet offiziell vorgestellt. Was wir dabei den hochauflösenden Pressebildern entnehmen können, ist nicht wirklich neu. Das Design wurde im Vergleich zum Vorgänger nur behutsam entwickelt, dafür hat sich aber unter der Karosserie so einiges getan, denn Audis Speerspitze wird es künftig nicht nur als Benziner sondern auch als Stromer geben.
Wie in der offiziellen Pressemitteilung zu lesen ist, soll der Audi R8 e-tron bereits ab diesen Jahr bestellbar sein. Preise nannte Audi zwar zum superschnellen Saubermann noch nicht, gaben aber an, dass der neue R8 e-tron gründlich weiterentwickelt wurde und es in der neuesten Evolutionsstufe nun auf eine Systemleistung von 340 kW und mehr als beachtlichen 920 Nm Drehmoment bringt.

Da das volle Drehmoment bereits vom Start weg zur Verfügung steht, stürmt der elektrisierte R8 in 3,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und weiter bis zur Höchstgeschwindigkeit von elektronisch begrenzten 210 beziehungsweise 250 km/h. Ein intelligentes Energiemanagement und ein elektromechanisches Bremssystem ermöglichen hohe Rekuperationsraten. Ein gezieltes Torque Vectoring – die bedarfsgerechte Aufteilung der Antriebskräfte zwischen den Hinterrädern – sorgt für maximale Stabilität und Dynamik.

Neben der Leistung hat Audi zudem auch noch die Reichweite deutlich gesteigert, was vor allem die Piloten sehr wohlwollend zur Kenntnis nehmen dürften. Laut Audi soll der R8 2.0 mit einer Tank- Pardon Stromfüllung bis zu 450 Kilometer weit kommen. Zum Vergleich: Vorher gab Audi den R8 e-tron mit einer Reichweite von 215 km an. Gelungen ist den Audi-Ingenieuren diese sehr beachtliche Steigerung durch eine ausgefeilte Aerodynamik - der R8 e-tron verfügt über einen cW-Wert von lediglich 0,28 - und weil man bei der Entwicklung Leichtbau besonders groß schrieb. Der R8 e-tron nutzt den Audi Space Frame in Multimaterialbauweise und besteht gänzlich fast ausschließlich aus sehr leichten und widerstandsfähigen Materialien. Zu guter Letzt wurde im Vergleich zum früheren Technologieträger auch die Batteriekapazität von etwa 49 kWh auf etwa 92 kWh gesteigert.

Die von Audi eigens entwickelte T-förmige Batterie liegt strukturintegriert im Mitteltunnel und hinter der Fahrgastzelle,und sorgt so für eine optimale Gewichtsverteilung.

Auch wenn es bislang noch nicht offiziell ist so hört man immer wieder, dass für den "Sportwagen der Zukunft" wohl rund 190.000 Euro fällig werden.

Während sich Audi beim elektrischen R8 bislang noch mit Preisangaben zurückhält, wurden die für die Modelle mit Verbrennungsmotor heute bereits bekannt gegeben. Demnach werden für den "normalen" R8 mit V10-Triebwerk mindestens 165.000 Euro fällig. Dafür bekommt man dann 540 PS und 540 Nm Drehmoment und Fahrleistungen die sich bereits auf dem Blatt Papier sehr gut lesen. Laut Audi rennt der R8 in 3,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 323 km/h.

Wer mehr möchte greift am besten zum R8 V10 Plus. Dieser bringt es auf 610 PS, beschleunigt in 3,2 Sekunden aus dem Stand auf Landstraßentempo und ist in der Spitze bis zu 330 km/h schnell. Für diesen müssen dann allerdings auch gut 20.000 Euro mehr als für den "Einstiegs R8" investiert werden. Die Preise für den R8 V10 Plus beginnen bei 187.400 Euro.

Ob man sich nun also für den R8 V10 oder doch für den R8 V10 Plus entscheidet ist sicher mehr eine Bauch als Kopf Entscheidung für beide spricht aber, dass sie im Vergleich zum Vorgänger um bis zu zu zehn Prozent sparsamer geworden sind. Laut Audi soll der R8 V10 im Mittel 11,8 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer (275 g CO2 pro km) verbrauchen, beim R8 V10 plus sind es 12,4 Liter pro 100 Kilometer (289 g pro km). Die Einsparungen sind auf die neue Start-Stopp-Automatik und der Cylinder on demand (Cod) Technologie zurück zu führen die dafür sorgt, dass sich bei gemächlichen Tempo eine der beiden Zylinderbänke abschaltet und so der R8 statt mit zehn nur mit fünf Zylindern durch die Gegend fährt.

Bei der sonntäglichen Ausfahrt im bayrischen Sportwagen dürfte man sicher reichlich Blicke auf sich ziehen, denn der R8 ist auch in der neuesten Generation ein absoluter Eyecatcher. Zwar wurde das Design nur sehr behutsam verändert bzw. weiterentwickelt - gut aussehen tut der Neue auf jeden Fall.
Die Heckansicht wirkt noch dynamischer als bisher. - Foto: Audi
Die Front wird dabei vom Audi typischen Single-Frame-Kühlergrill, den Luftöffnungen im XXL-Formant in der Frontschürze sowie von den neuen Voll-LED-Scheinwerfern dominiert. Diese sind übrigens Serie. Wer mehr möchte kann sich auch für den optional erhältlichen Laserspot entscheiden, der die Reichweite des Fernlichts auf 600 Meter verdoppelt, und das dynamische Blinklicht vorn beinhaltet. Am Heck ist das dynamische Blinklicht Serie. Die Heckleuchten-Signatur kombiniert ebenfalls zwei senkrechte Elemente mit einer horizontalen Linie. Das lässt den Audi R8 noch kraftvoller erscheinen.

Während an der 4,42 Meter langen, 1,24 Meter hohen und 1,94 Meter breiten Außenhaut nur schwerlich Veränderungen auszumachen sind, fallen einem im Interieur sofort welche ins Auge. Da wäre zum Beispiel das neue Multifunktionslenkrad plus, welches griffig in der Hand liegt und im Gegensatz zum R8 V10 im R8 V10 plus noch über zwei zusätzliche Satellitentasten verfügt – die Taste für den performance-Modus inklusive einem Drehrad für die Programme „dry, wet und snow“ sowie eine Taste für die Steuerung der Sport-Abgasanlage.

Außerdem wartet der R8 mit neu gestalteten Sportsitze mit integrierten Kopfstützen auf, die einen sehr guten Seitenhalt bieten. Noch radikaler als Sitzkonzept für ein Sportauto sind die neu entwickelten R8 Schalensitze. Sie setzen ein deutliches Statement für die Verbindung von Leichtbau und Komfort (Option beim V10, Serie beim V10 plus). Und zu guter Letzt findet nun auch das Audi virtual cockpit seinen Weg in den bayrischen Sportler. In der Mittelkonsole sucht man damit das MMI-System aus dem Vorgängermodell vergebens. Dort finden sich nun drei zentrale Bedienelemente der Klimaanlage und das Touchwheel und die Bedientasten für das Audi virtual cockpit.
Während sich an der äußeren Hülle nur schwerliche Veränderungen ausmachen lassen kommt der Innenraum deutlich überarbeitet daher. Neu sind unter anderem die Mittelkonsole, die Sitze, das Lenkrad und das virtuelle Kombiinstrument. - Foto: Audi
Dieses lässt sich natürlich auch über das Multifunktionslenkrad plus bedienen ohne das der Fahrer dabei die Hände vom Lenkrad nehmen muss. Das vitruelle Kombiinstrument verfügt über ein 12,3 Zoll großes Display, auf dem der Fahrer zwischen verschiedenen Anzeigemodi umschalten und es ganz nach seinen persönlichen Wünschen und Bedürfnissen anpassen kann.  Im performance-Modus erscheinen Informationen über die Fahrprogramme, die Beschleunigungs-, Verzögerungs- und Seitenkräfte sowie Leistung und Drehmoment. Ebenso visualisiert das Audi virtual cockpit einen Schaltblitz, der das Erreichen der Drehzahlgrenze anzeigt.

Der neue Audi R8 entsteht am neu errichteten Standort der quattro GmbH – den „Böllinger Höfen“ in der Nähe des Werks Neckarsulm. Auf 30.000 m2 Produktionsfläche finden hier der Karosseriebau und die Montage statt. Die gesamte Fertigung ist hochflexibel, technische und ergonomische Innovationen wie der CFK-Karosseriebau und die fahrerlosen Transportsysteme gewährleisten Top-Qualität.
Daniel L

Daniel L

Seit dem Kleinkindalter vom Automobil- und Motorsport-Virus infiziert. Seit 2009 Blogger und seit September 2011 Betreiber dieses Blogs. Kommentare zu meinen Artikeln sind immer gerne gesehen und wer Fragen hat, erreicht mich am besten per E-Mail

Post A Comment: