Volle Hütte am Lausitzring. Beim Sonntagsrennen waren rund 60.000 Zuschauer vor Ort. - Foto: MyAuto24
Am vergangen Wochenende machte die Deutsche Tourenwagen-Masters Station am EuoSpeedway Lausitz. Für mich als bekennenden Auto- und Motorsport-Blogger war diese Veranstaltung natürlich ein Pflichtbesuch der ich ich lieben gern einen Besuch abstatte. Was ich dabei erlebt habe lest ihr in diesem Artikel.


Eigentlich bin ich ja bekennender Langschläfer und der Sonntag ist mir sowieso heilig, doch was tut man nicht alles um Motorenlärm, Geschwindigkeiten und verbranntes Gummi zu genießen? Also hieß es um halb 7 aufstehen und nach einem kurzen Frühstück fertig machen für den hoffnungsvollen Sonntag. Nachdem die Frauen (Frau und Kind) eine halbe Ewigkeit im Bad verweilten, konnte letztendlich um halb Neun gestartet werden. Die Fahrt zum EuroSpeedway Lausitz verlief dabei reibungslos - die Straßen und die Blasen der Damen waren angenehm leer und so konnten die rund 150 Kilometer in einem Rutsch abgespult werden, was ich als sehr angenehm empfand.

Das an diesem Wochenende die DTM in der Lausitz gastierte merkte man eigentlich erst, als die Abfahrt Klettwitz immer näher rückte. Da die Abfahrt bzw. Ausfahrt im Baustellenbereich war, kam es hier zu einem etwas erhöhten Verkehrsaufkommen, ab hier ging es dann also etwas zäher weiter. Ich habe die Zeit nicht gestoppt aber ich glaube insgesamt haben wir hier vielleicht 5 Minuten verloren. Die Beschilderung war Top und auch die Bundespolizei sorgte für ein reibungslosen Ablauf.

Ankunft beim EuroSpeedway Lausitz


Gegen viertel vor 10 hatten wir dann auch schon das Ziel erreicht. Der Parkplatz war schnell angesteuert und die Parkposition gefunden. Von hier an hieß es noch einmal einen Fußmarsch von gefühlten 15 Minuten zu absolvieren. Die Menschentraube die sich dabei in Richtung Haupttribüne in Bewegung setzte war schon sehr beeindruckend. Wenn ich es richtig gehört hatte, sollen wohl an diesem Tage rund 60.000 Zuschauer vor Ort gewesen sein und nach der wahren Menschentraube zu urteilen, war dem auch sicherlich so. Als wir dann am Eingang waren ging allerdings zunächst überhaupt nichts mehr. Die Scanner - zum anscannen der Tickets - der Security-Mitarbeiter quittierten ihren Dienst und so hieß es erst einmal Schlange stehen. Nach gefühlten 10 Minuten und einem jetzt schon quengelnden Kind, konnte aber auch diese Hürde genommen werden.

Als wir anreisten, hörte man bereits aus weiter Entfernung die aufheulenden Motoren, was natürlich Lust auf mehr machte. Als wir dann zum ersten Mal den Blick auf die Strecke hatten, wurde dieser um ein vielfaches noch verstärkt. Der Sound der Motoren egal ob nun Motorräder, Porsche Cup oder DTM ist einfach der Wahnsinn und sorgen allein deswegen schon für ein absolutes Gänsehauterlebnis - ich hatte wohl an die zehn Mal einen kalten Schauer der mir den Rücken hinab lief.

Rahmenprogramm


Am Audistand gab es coole Autos und hübsche Mädels zu sehen und lockere Sprüche zu hören. - Foto: MyAuto24
Das Rahmenprogramm war breit gespickt an Highlights und sorgte so dafür, dass der Tag wie im Zeitraffer an einem nur so vorbei flog. Neben Rennaction auf zwei und vier Rädern, dem DTM Qualifing zum Sonntagsrennen und Stuntshows war eigentlich immer etwas auf der Rennstrecke los und wenn einmal keine Motoren aufheulten und da bekanntlich "Sex sells" sorgten zwischendurch die Gridgirl-Fotoshootings für gute Stimmung bei den Zuschauern.

Darüber hinaus sorgten aber auch die Hersteller für ausgelassene Stimmung. Während Mercedes an seinem Stand neben dem AMG GT und dem neuen GLE Coupe unter anderem auch die aufgehübschte B-Klasse bei lässiger Musik präsentierte, hatte Audi und vor allem BMW da deutlich mehr zu bieten. Audi hatte zum Beispiel den neuen Q7 sowie den nagelneuen R8 und einen bildhübschen RS7 Sportback auf die Showbühne gefahren und wusste die Massen mit hübschen Ladies, guter Musik und lässigen Sprüchen zu unterhalten. Auf lässige Sprüche verzichtete hingegen BMW und zog die Massen hingegen mit ihrer breit gefächerten M-Produktpalette an. Am Stand der Münchner war das komplette M-Portfolio zu sehen, die vom kleinen M135i bis hin zum großen X6 M reichte.

Natürlich gaben es auch jede Menge "Fressbuden". In der Mittagszeit war auch hier, wie beim zuvor erwähnten Einlass, Schlange stehen angesagt. Die Frauen standen für Brat-, Currywürste und Pommes rund eine halbe Stunde an. Preise waren dabei gewohnt hoch aber dafür hat wenigsten der Geschmack gestimmt.

Ein weiteres Highlight: Das Paddock


Maxi Götz präsentiert seinen Pokal. - Foto: MyAuto24
Neben dem normalen Trübenticket hatte ich auch noch welche fürs Paddockbesorgt. Auch wenn meine Frau zu Beginn meinte, dass ein normales Ticket ausreichen würde, war sie nach dem Besuch durchs Fahrerlager und besonders durch die Boxengasse völlig anderer Meinung. Für kleines Geld bekommt man hier Einblicke gewährt von denen man sicherlich noch lange zehren wird. Die Lastwagen, die Hospitality der Teams sind schon ganz großes Kino und brauchen sich hinter denen der Formel 1 sicher nicht zu verstecken. Besonders aber der Pit Walk war für mich eines der absoluten Highlights des gesamten Wochenende, denn wann kann man denn schon einmal von sich behaupten durch die Boxengasse geschlendert zu sein und dabei fast Platz am Kommandostand genommen zu haben. Außerdem kommt man hier seinen Lieblings-DTM-Piloten ganz nah, die dabei nicht nur Autogramme schreiben und sich Zeit für Selfies nehmen, sondern wie in meinem Fall, sich auch nicht zu Schade für ein kurzes Pläuschen sind. So erzählte mir Maxi Götz etwa, dass zwischen dem SLS AMG aus dem ADAC GT Masters und der DTM C-Klasse Welten liegen. Letzterer ist um so vieles schneller, filigraner und brachialer, dass es für ihn immer wieder ein wahrer Genuss ist, in dieses Auto einsteigen zu dürfen.

DTM - Das Rennen


Startaufstellung zum 4. Saisonlauf 2015 auf dem EuroSpeedway Lausitz. - Foto: MyAuto24
Nach dem Pit Walk dauerte es nun nicht mehr lange, bis das Rennen gestartet wurde. Die Haupttribüne war mittlerweile mehr als nur gut gefüllt. Alle fieberten mit Spannung den Start herbei und als dann auch letztendlich die Ampel von rot auf grün umsprang wurde die Lausitz von einem infernalischen Donner erschüttert. Man glaubt gar nicht zu welchen Lautstärken die 24 Rennboliden im Stande sind. Von der Haupttribüne aus, lässt sich das Renngeschehen dabei sehr gut mitverfolgen, denn von hieraus kann man fast die gesamte Strecke überblicken und wenn die Boliden doch einmal aus dem Blickfeld verschwunden sein sollten, sorgen gleich mehrere Videowalls dafür, dass man gut über das Rennen informiert wird.
Der Informationsgehalt auf der heimischen Couch dürfte zwar um einiges höher sein, ein Besuch vor Ort macht dies aber mit seiner unvergleichlichen Atmosphäre locker wieder wett. Und den packenden Zweikampf zwischen Mattias Eckström und Jamie Green konnte man auch an der Strecke sehr gut mitverfolgen. Daneben sorgte auch der Fight zwischen einem Mercedes-Fahrer ( ich weiß leider nicht welcher es war ) und BMW-Pilot Maxime Martin bei den Zuschauern für einen hellen Aufschrei, nachdem letzterer vom Mercedes-Piloten bei hoher Geschwindigkeit fast in die Streckenbegrenzung gedrückt wurde.

Auch die Boxenstopps mal aus solch naher Entfernung miterleben zu dürfen, war schon Klasse. Wie die Jungs in 0,Nix die alten Räder runter und die neuen drauf schrauben ist schon sehr beeindruckend. Genauso wie die Performance des Briten Jamie Green. Dieser war trotz Erkrankung der Mann des Wochenende. Als er einmal am Schweden vorbei war, fuhr er sehr schnell eine Lücke von rund 3 Sekunden heraus. Diese verlor er zwar, als das Safety Car kurz vor Rennende auf die Strecke geschickt wurde, doch das tat der Dominanz von Green keinen Abbruch. Den Restart meisterte er meisterlich und letztendlich überquerte er am Ende als Erster die Ziellinie, vor den beiden Markenpiloten Mattias Eckström und Miguel Molina. Glückwunsch an dieser Stelle an Green und sein Team, sowie an alle weiteren Teilnehmer für die klasse Show.
Jamie Green gewinnt das 4. Saisonrennen der DTM 2015 am EuroSpeedway Lausitz. - Foto: MyAuto24
Am Ende bleibt für mich festzuhalten, dass die DTM weit mehr ist als eine fade Rennserie, wo meistens nur hintereinander hergefahren wird. Das Rahmenprgramm begeistert die ganze Familie und die Autos sind mit ihren unvergleichlichen Sounds und Fahrleistungen sowieso über jeden Zweifel erhaben. Klar, könnte die Serie noch mehr Action vertragen aber ich bin mir sicher das die Organisation hier auch weiterhin nachlegen wird um den Zuschauer genau dies zu bieten. Darüber hinaus stimmt auch hier das Preis-/Leistungsverhältnis. Uns hatte für drei Personen + Parkplatz + Verpflegung und Reisekosten dieses Event rund 200 Euro gekostet. Für mich absolut vertretbar, wenn man bedenkt was man dafür alles zu sehen und erleben bekommt. Darüber hinaus ist eine solche Veranstaltung sicher auch für alle "Carspotter" interessant, denn auf den Parkplätzen tummeln sich mit unter Fahrzeuge, die man sonst wohl nur sehr selten zu Gesicht bekommt. Vom Lamborghini Murcielago über Ferrari 458 Italia bis hin zum Godzilla (Nissan GT-R) war eigentlich alles zu sehen und zu bestaunen. Für mich steht jedenfalls fest: Ich komme wieder auch wenn es mich wieder einen Sonnenbrand kostet!

Ergebnisse 


RangNameTeamZeit
1Jamie GreenAudi Sport Team Rosberg01:02:33
2Mattias EkströmAudi Sport Team Abt Sportsline+2,144
3Miguel MolinaAudi Sport Team Abt Sportsline+5,038
4Timo ScheiderAudi Sport Team Phoenix+5,678
5Edoardo MortaraAudi Sport Team Abt+7,708
6Daniel JuncadellaMücke Motorsport+9,165
7Christian VietorisH.W.A. 1+9,906
8Maxime MartinBMW Team RMG+10,789
9Nico MüllerAudi Sport Team Rosberg+11,187
10Mike RockenfellerAudi Sport Team Phoenix+12,055
11Martin TomczykBMW Team Schnitzer+12,267
12Timo GlockBMW Team MTEK+12,864
13Pascal WehrleinH.W.A. 2+14,741
14António Félix da CostaBMW Team Schnitzer+14,750
15Paul Di RestaH.W.A. 1+15,937
16Maximilian GötzMücke Motorsport+16,470
17Marco WittmannBMW Team RMG+19,903
18Robert WickensH.W.A. 2+21,325
19Bruno SpenglerBMW Team MTEK+41,439
20Adrien TambayAudi Sport Team Abt+4 Rd.
21Lucas AuerART Grand Prix+10 Rd.

Gary PaffettART Grand Prixausgeschieden

Tom BlomqvistBMW Team RBMausgeschieden

Augusto FarfusBMW Team RBMausgeschieden

Bildergalerie


Neben der Strecke


Auf der Strecke


In der Box


Foto(s) © MyAuto24
Daniel L

Daniel L

Seit dem Kleinkindalter vom Automobil- und Motorsport-Virus infiziert. Seit 2009 Blogger und seit September 2011 Betreiber dieses Blogs. Kommentare zu meinen Artikeln sind immer gerne gesehen und wer Fragen hat, erreicht mich am besten per E-Mail

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