Im Januar 2016 wird Porsche in Detroit die Spitzenmodelle 911 Turbo und 911 Turbo S präsentieren. - Foto: Porsche
Wer an Porsche denkt, der denkt an den 911er. Der legendäre 911er fasziniert seit über 50 Jahren und lässt auch heute noch die Herzen von Jung und Alt höher schlagen. Ob der Mythos aber auch in Zukunft noch Bestand hat, das steht auf einen anderen Blatt, denn das Jahr 2015 dürfte für den Porsche 911 in die Geschichte eingehen. Erstmals pocht im Heck nämlich kein Boxer-Triebwerk mehr, sondern nur noch Sechszylinder-Motoren mit Turboaufladung. Miesepeter sehen schon den Untergang des 911ers, dem wirkt Porsche entgegen und wird im Januar 2016 auf der North America International Auto Show 2016 (kurz NAIAS) die noch dynamischeren und kraftvollen Spitzenmodelle 911 Turbo und 911 Turbo S präsentieren.
Im Vergleich zum Vorgänger kommen beide Modelle, welche übrigens direkt zur Markteinführung als Coupé und Cabriolet erhältlich sein werden, mit 20 PS mehr daher. Im 911 Turbo leistet der Biturbo-Sechszylinder mit 3,8 Liter Hubraum somit 540 PS und im 911 Turbo S liegen nun, dank neuen Turboladern und größerem Verdichter, 580 PS an. Neuerdings verfügen die Motoren zudem über die so genannte Dynamic Boost-Funktion für ein besseres Ansprechverhalten. Dabei bleibt der Ladedruck beim Lastwechsel – also bei kurzem Lösen des Gaspedals – erhalten. Erreicht wird das dadurch, weil nur die Kraftstoffeinspritzung unterbrochen wird, während die Drosselklappe offen bleibt. So reagiert der Motor praktisch verzögerungsfrei auf erneutes Gas geben. Im Sport- und Sport Plus-Modus ist diese Funktion deutlicher ausgeprägt als im Normal-Modus.
Der neue Porsche 911 Turbo S leistet mit 580 nun 20 PS mehr als bisher, beschleunigt in 2,9 Sekunden von Null auf 100 km/h und wird in der Spitze bis zu 330 km/h schnell. - Foto: Porsche
Laut Porsche benötigt der 911 Turbo glatte drei Sekunden um aus dem Stand auf 100 km/h zu beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 320 km/h, das sind fünf km/h mehr als beim Vorgänger. Wem das nicht reicht, der greift am besten zum "S" Modell. Dieser absolviert den Sprint von 0-100 km/h in 2,9 Sekunden und wird in der Spitze bis zu 330 km/h schnell - das sind 12 km/h mehr als beim Vorgänger. Dabei begnügen sich die Coupés jetzt mit 9,1 l/100 km, die Cabriolets mit 9,3 l/100 km. Das bedeutet für alle Varianten ein Minus von 0,6 Liter auf 100 Kilometer. Grund dafür ist das weiterentwickelte elektronische Motor- und Getriebemanagement mit überarbeiteten Schaltkennfeldern.

Was schnell beschleunigt, sollte nach Möglichkeit auch schnell wieder zum stehen kommen. Das scheint man auch bei Porsche so zu sehen und verbaut deshalb bereits ab Werk eine Keramik-Bremsanlage PCCB. Außerdem serienmäßig mit an Bord: Das adaptive Stoßdämpfersystem PASM und der Wankausgleich PDCC. Zudem verbaut Porsche auch direkt ab Werk das Sport Chrono Paket. Dieses umfasst neben einem GT-Sportlenkrad im 918 Spyder Design auch den sogenannten Sport Response Button in der Mitte des Mode-Schalters. Inspiriert vom Rennsport werden damit per Knopfdruck Motor und Getriebe auf bestmögliches Ansprechverhalten eingestellt. Damit beschleunigt das Fahrzeug für bis zu 20 Sekunden optimal, beispielsweise für einen Überholvorgang. Eine Anzeige im Kombiinstrument in Form eines ablaufenden Timers informiert den Fahrer über den Zeitablauf. Die Sport Response-Funktion kann beliebig oft und aus jedem Fahrprogramm aufgerufen werden.
Optisch erkannt man den 911 Turbo anno 2016 am ehesten am neuen Heckdeckelgitter, den neuen Rückleuchten, sowie am neuen Design der Doppelendrohre. - Foto: Porsche
Optisch kommt ein neues 911er-Modell stets nur dezent verändert daher. Auch die frisch aufgehübschten Spitzenmodelle bilden da keine Ausnahme. Von seinen Brüdern und Schwestern lassen sich beide am ehesten durch das neu geformte Bugteil mit seitlichen Air-blades und den schmalen LED-Bugleuchten erkennen. Am Heck fallen das Heckdeckelgitter, die bekannten dreidimensionalen Heckleuchten mit Vierpunkt-Bremslicht und Aura-Beleuchtung, genau wie das neue Design der Doppelendrohre sofot ins Auge. Und in der Seitenansicht dominieren die neu gestalteten LM-Räder. Diese messen 9 J x 20 vorn und 11,5 J x 20 hinten und sind ein halbes Zoll breiter als bisher.
911 Turbo Fahrer greifen in ein 918 Spyder ähnliches Lenkrad und dürfen sich zudem über den Einzug des neu entwickelten Infotainment-System PCM freuen. - Foto: Porsche
Im Interieur hält serienmäßig das neu entwickelte Infotainment-System PCM mit Online-Navigation Einzug. Erkennbar am perfekt in die Mittelkonsole integrierten Multitouch-Monitor bietet es mit dem serienmäßigen Connect Plus-Modul zahlreiche neue und erweiterte Connectivity-Funktionen. Die Navigation greift zudem auf aktuelle Verkehrsinformation in Echtzeit zurück. Zusätzlich verarbeitet sie jetzt auch Eingaben per Handschrift. Darüber hinaus lassen sich nun auch Mobiltelefone und Smartphones über WLAN, Bluetooth oder Kabel schneller, einfacher und umfassender integrieren. Das Bose-Soundsystem ist wie bei den Vorgängermodellen serienmäßig, auf Wunsch ist eine Burmester-Anlage lieferbar.

Bereits kurz nach seiner Weltpremiere in Detroit Mitte Januar 2016 wird er Ende Januar 2016 auch schon in die deutschen Porsche Zentren rollen. Die Preise nannte Porsche auch schon. Wer sich für die Zuffenhausener-Ikone interessiert, ist mit 174 669 Euro dabei. Dafür erhält man den 911 Turbo inkl. Mwst. Preislich rangiert über diesem das 911 Turbo Cabriolet für 187 759 Euro, der 911 Turbo S für 202 872 Euro sowie das 911 Turbo S Cabriolet für 215 962 Euro.

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Daniel L

Daniel L

Seit dem Kleinkindalter vom Automobil- und Motorsport-Virus infiziert. Seit 2009 Blogger und seit September 2011 Betreiber dieses Blogs. Kommentare zu meinen Artikeln sind immer gerne gesehen und wer Fragen hat, erreicht mich am besten per E-Mail

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