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Autos aus China wurden hierzulande bislang nur belächelt, der Lynk&Co könnte das ändern und das erste Auto aus Fernost sein, welches sich auf dem deutschen Markt behaupten kann, wenn gleich dies sehr schwer werden dürfte denn der Ruf solcher Autos ist bekanntlich nicht der beste. Stichwort: Sicherheit. |
China ist ein großes Land und Volvo eine große Marke. Dennoch: Der
Plan hat es in sich. Inmitten der vielen hundert Marken auf dem
weltweiten Automobilmarkt will Geely, die chinesische Mutter von Volvo,
nun eine neue schaffen. Da steckt Ehrgeiz dahinter, denn der Auftrag von
Geely-Chef Conghui An verlangte von Entwicklern und Designern nicht
weniger als die besten Autos der Welt für eine wirklich globale Marke,
die für ein neues Denken steht. Seit dem Big Bang gestern in der
Volvo-Heimatstadt Götebörg kennen wir auch den Namen. Und schon der ist
ungewöhnlich: Lynk&Co.
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Der Lynk&Co 01 kommt optisch äußerst gefällig daher. - Foto: Geely |
Wir sahen das erste Auto mit dem Namen Lynk&Co 01 – gesprochen
ohne „&“ wie eine Zusammenziehung von Link und der Kurzform von
Connectivity. Alain Vissser, der Senior Vice President von Lynk&Co,
und sein Chef-Designer Peter Horbury fanden große Worte: Lynk&Co
wolle nicht dem Trend folgen, sondern den Trend setzen. Der 01 soll als
kompaktes SUV für das urbane Publikum antreten, also in einem Markt, wo
auch andere alles geben, weil das Segment nicht nur in Europa zu den am
schnellsten wachsenden gehört. Mindestens jedes fünfte neu zugelassene
Fahrzeug ist heute in dieser Klasse unterwegs,
Auf einem weißen Blatt Papier habe man 2013 mit der Entwicklung
begonnen, hörten wir immer wieder. Diese Chance hat offenbar alle
Beteiligten in Entwicklung und Design sehr beflügelt, ihr Ziel eines neu
gedachten Autos zu erreichen. Deswegen würde jeder Vergleich mit
existierenden oder nicht mehr präsenten Fahrzeugen in Göteborg sicher
als unfreundlich empfunden. Beschränken wir uns deswegen aufs
Beschreiben.
Das Gesicht ist geprägt von einem schwarzen Kühlergrill, der sich bis in
die Seiten hineinzieht. Hinter dessen Lamellen verbergen sich die
Scheinwerfer, die nur zu sehen sind, wenn sie eingeschaltet werden.
Dennoch hat der 01 Augen. Die sitzen oben auf den Kotflügeln auf dem
früheren Platz der Begrenzungslichter. Jetzt bilden dort zwei große
Tagfahrlichter mit jeweils zwei Reihen LED die Hingucker. Vom
Tagfahrlicht an beginnt eine Kante der Motorhaube, die sich über die
gesamte Seite hinzieht. Die Schnauze selbst ist rund ausgebildet, und
die Haube schwingt sich in sanfter Kurve nach oben.
Die Seite wird von drei weiteren geraden Linien gegliedert, sodass der
Wagenkörper trotz recht hoher Gürtellinie nicht massig wirkt. Die
Oberkante der Seitenfenster wird von einem sich nach hinten hin
verbreiternden Chromelement begrenzt. Am Heck zitiert ein schwarzer
Streifen über die gesamte Breite den Kühlergrill. Die Heckleuchten
ziehen sich in die Heckklappe hinein.
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Der Innenraum präsentiert sich edel und hochwertig und erinnert vom Kombiinstrument, Lenkrad und Lüftungsdüsen in der Mittelkonsole an seinen schwedischen Bruder Volvo XC90 und der Wählhebel wiederum an BMW. Also scheinbar so ganz können die Chinesen das "abkupfern" nicht lassen... |
Der Innenraum gefällt durch harmonisch geschwungene Linien und einen
Materialmix, der Hochwertigkeit symbolisiert. Die Mittelkonsole – hier
lässt sich der Vergleich nicht vermeiden – erinnert an die bekannter
Volvo-Modelle: zwei ebene Flächen, die von starken Chromränder
umschlossen werden. Im unteren der beiden Flächen sitzt der große
Touchscreen mit dem die Themen Infotainment und Konnektivität
abgehandelt werden. Hier investieren die Entwickler offenbar viel, um in
dieser Wagenklasse ganz vorn dabei zu sein. Das gipfelte in der Aussage
über einen der Kernwerte der neuen Marke. Was für Volvo die Sicherheit
bedeute, sei für den 01 und seine schon in der Entwicklung befindlichen
Markenkollegen die Konnektivität.
Natürlich nutzen die neuen Fahrzeuge auch das komplette Know-how der
Schweden in Sachen Sicherheit. Das gilt sowohl für die passive, als auch
für die aktive Sicherheit. Das Angebot an Fahrer-Assistenzsystem wird
komplett sein.
Der Lynk&Co 01 soll im vierten Quartal des kommenden Jahres zunächst
in China auf den Markt kommen. Damit aber für die Wartezeit klar
bleibt, wie ernst es Geely mit dem neuen Ansatz meint, fuhren sie in
Göteborg eine Studie auf die Bühne: breit, flach, schnell aussehend und
mit Flügeltüren.
Bei dem Know-how der Schweden, dem Elan der Chinesen und der hinter dem
Plan stehenden wirtschaftlichen Kraft wird dieser Anlauf, ein in China
gebautes Auto in die Welt zu setzen, funktionieren, wenn es China
verlässt. Das gefällt auch Volvo. Das wurde schon bei der Begrüßung vor
dem Big Bang klar, als Volvo-Chef Haakan Samuelsson sagte: „Eine starke
Marke Lynk&Co wird auch für Volvo gut sein.“ (ampnet/Sm)
Bildergalerie

















Foto(s) © Geely/Peter Schwerdtmann
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