Ferrari F40 "Competizione" in Grigio Nardo Grau
Dieser atemberaubende Ferrari steht beim britischen Auktionshaus RM Sotheby`s aktuell zum Verkauf. Das besondere an diesem F40 ist nicht nur seine Grigio Nardo graue Lackierung. Sondern dieser F40 verließ die heiligen Montagehallen in Maranello einst als F40 und wurde nach und nach zum "Competizione" verwandelt. - Foto: RM Sotheby's
Mit dem Ferrari F40 "Competizione" wird aktuell beim britischen Auktionshaus RM Sotheby's ein wahrhaftiger Leckerbissen privat veräußert. Der italienische Klassiker verfügt nicht nur über eine sehr spezielle Lackierung, sondern dürfte mit seinen bis zu 1.000 PS auch der wohl stärkste F40 "Competizione" weltweit sein.

Wer sich nun fragt, warum Competizione mit Anführungszeichen versehen wurde, dem sei gesagt, dass es sich bei diesem Fahrzeug nicht um ein Rennfahrzeug handelt. Vielmehr handelt es sich hierbei um ein Fahrzeug, welches über eine Straßenzulassung verfügt, den Rennboliden ala F40 LM GT und GTE optisch und technisch aber sehr ähnlich ist.

Laut RM Sotheby's verließ das Fahrzeug mit der Fahrgestellnummer 80782 die Fertigungshallen in Maranello und wurde später durch das Autohaus Kroymans BV, den offiziellen Ferrari-Importeur der Niederlande, an dessen Besitzer ausgeliefert. Gut drei Jahre später erfolgte dann durch die Rennsportabteilung des Autohaus Kroymans die Wandlung zum Rennwagen.

Unter der Leitung von Peter van Erp wurde bei Cavallino Tuning nicht nur eine neue Instrumententafel verbaut, sondern auch größere und standfestere Bremsen. Zur gleichen Zeit wurden außerdem brandneue Rennstoßdämpfer von Intracks verbaut und es war auch jener Zeitpunkt als sich erstmals die Lackierung veränderte. Vom ehemaligen rot entschied man sich nun für ein knalliges gelb. 

Nach der Fertigstellung wurde der F40 an Dutch Racing Promotions in Blaricum, Niederlande, zur Nutzung durch Herrn H. W. te Pas verkauft. Im Laufe der Saisons 1993 und 1994 wurde es von Herrn te Pas zusammen mit Dunclan Huisman und David Hart gefahren.

1995 wurde das Chassis 80782 weiter modifiziert, um im Rennsport konkurrenzfähig zu bleiben. Die Arbeiten wurden dabei von G-Tex aus Großbritannien durchgeführt und von Will Gollup beaufsichtigt. Unter anderem wurde ein verbesserter Rollbügel verbaut sowie der Luftheber modifiziert. Es wird angenommen, dass das Auto zu dieser Zeit große Motorarbeiten durchlief und die Leistung auf weit über 700 PS erhöhte. Die dem Auto beigefügte Dokumentation zeigt, dass diese Arbeit in Zusammenarbeit mit dem berühmten Renngeschäft Michelotto durchgeführt wurde. Das Auto wurde später von David Hart für die Teilnahme an der Ferrari / Porsche Challenge weiter modifiziert, von Hart und Mike Hezemans gefahren und fuhr 1998 erneut in der gleichen Serie, wieder mit H. W. te Pas, David Hart und Bert Ploeg.

Später im Jahr 1997 wurde das Auto an den Ferrari-Sammler und Rennfahrer Michel Oprey verkauft. Der Wagen ersetzte seinen Ferrari 348 GT und wurde in den 1990er Jahren sehr erfolgreich in der Ferrari-Porsche Challenge eingesetzt. Oprey gab weitere mechanische Arbeiten am Auto in Auftrag, die im Winter 1997-1998 durchgeführt wurden. Insgesamt hielt Oprey diesen neun Jahre in dessen Besitz. Im Jahre 2006 veräußerte er das Fahrzeug an ein britisches Rennteam, welche das Auto bis 2009 fuhren.
Anschließend wurde das Fahrzeug an dessen jetzigen Eigeentümer verkauft. Der gleich zu Beginn weiteres Geld in die Hand nahm und neue Kraftstofftanks sowie einen neuen Feuerlöscher einbauen lies. Zudem wurde auch die Aufhängung einer Rissprüfung unterzogen. 

Ferrari F40 "Competizione" in Grigio Nardo Grau
Der aktuelle Besitzer eentschloss sich für eine neue Lackierung. Da ja bekanntlich Grau aktuell absolut in Mode ist, verwundert es nicht wirklich das auch dieser Klassiker jenen trägt. Zurecht, wie ich finde. - Foto: RM Sotheby's

Anschließend brachte der Besitzer den F40 zur Zanasi Group. Kenner dürften wissen,  dass diese die speziellen Farbwünsche der Ferrari-Kunden umsetzen. in der mittlerweile fast 0-jährigen Beziehung zu Ferrari hat man dabei die wildesten Lackierungen an Supercars, Tailor-Made Editions und Icona Series Autos zu sehen bekommen.

Das Auto wurde dabei einmal komplett auseinander zerlegt, wobei die Karosserie vollständig auf die nackten Materialien reduziert wurde. Das Auto wurde dann in dreifachlagigem Grigio Nardo neu lackiert. Einen perfekten Kontrast bilden die ebenfalls lackierten Scuderia Ferrari-Embleme im Stil der Scuderia Ferrari-Sportrennwagen aus den 1960er Jahren. Gleichzeitig hielten zudem elektrisch verstellbare blaue Rennsportsitze Einzug und der Wagen auch wurde mechanisch gewartet. Die Rechnungen für die Arbeiten bei Zanasi belaufen sich auf über 123.000,00 €, wobei die Arbeiten erst vor wenigen Monaten abgeschlossen wurden.

Preise sind leider keine bekannt. Diskretion wird in diesen Kreisen bekanntlich großgeschrieben. Doch dürfte dieser, nicht zuletzt aufgrund seiner Historie, im mittleren einstelligen Millionenbereich liegen. Wer also das nötige Kleingeld übrig hat, sollte hier ganz schnell zuschlagen.

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Foto(s) © RM Sotheby's

Daniel L

Daniel L

Seit dem Kleinkindalter vom Automobil- und Motorsport-Virus infiziert. Seit 2009 Blogger und seit September 2011 Betreiber dieses Blogs. Kommentare zu meinen Artikeln sind immer gerne gesehen und wer Fragen hat, erreicht mich am besten per E-Mail

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