Das ist der neue Porsche Panamera.
Gestern Abend war es in Berlin soweit: Porsche zog den Schleier vom neuen Panamera. Wie dieser dabei aussehen würde, war bereits seit einigen Tagen klar, denn kurz vor seiner Premiere hatten es erste Bilder ins Netz geschafft. Nun können wir euch aber nicht nur mit weiteren Bildern dienen, sondern auch mit reichlich handfester Fakten. Der Porsche Panamera ist dabei vor allem eins: deutlich mehr. Diese Vokabel bezieht sich dabei nicht nur auf seine Abmessungen sondern vielmehr auf dessen Ambiente und Leistung.

Zur Markteinführung im November 2016 werden insgesamt 3 Motorenvarianten zur Wahl stehen, die allesamt nicht weniger als 400 PS leisten. - Foto: Porsche
Zur Markteinführung im November 2016 stehen zunächst drei Motorvarianten zur Wahl. Da bekanntlich Adel nun einmal verpflichtet leistet keines von diesen dabei weniger als 400 PS. Den Einstieg in die neue, schöne und sicher alles andere als preisgünstige Panamera-Welt markiert dabei der V8-Diesel mit 422 PS. Über diesen, zumindest leistungstechnisch, wird der V6-Benziner angesiedelt werden, der es auf 440 PS bringt. Die absolute Speerspitze ist der Panamera Turbo, der von einem V8 befeuert wird und 550 PS leistet. Damit die volle Leistung zu jedem Zeitpunkt auch harmonisch auf die Straße übertragen werden kann, ist nun nicht mehr Heck- sondern Allradantrieb Standard. In der komplett neu gezeichneten Karosserie ist eine ebenfalls neue Innenarchitektur anzutreffen, mehr Bildschirme, mehr Gradlinigkeit und mehr Verzicht auf Tasten, Knöpfe und Schalter kennzeichnen das Cockpit. Der zentrale Drehzahlmesser wurde nicht angetastet, doch er wird künftig von zwei Bildschirmen eingerahmt, die programmierbare Inhalte darstellen.

„Die Kraft der Gegensätze“ und ihre Vereinigung sei es, so Oliver Blume, was den Panamera ausmache. Man habe die Limousine zwar nicht erfunden, so der Vorstandsvorsitzende weiter, „aber wir haben daraus einen Porsche gemacht“ und damit „das Segment der sportlichen Luxuslimousine erschlossen“. Der neue Panamera bekommt auch mehr Aluminium. Das Leichtmetall ist der zentrale Baustoff der Karosserie, im Werk Leipzig wurden dafür rund 500 Millionen Euro in eine neue Fertigung investiert und 600 Mitarbeiter zusätzlich eingestellt. Neue Systeme für Fahrassistenz, Sicherheit, Luftfederung und zum Beispiel eine Hinterachslenkung vergrößern zwar die Substanz des Fünf-Meter-Kreuzers, dennoch gelang es, rund 70 Kilogramm an Gesicht einzusparen.

Das Maß der Sportlichkeit wird bei Porsche traditionsgemäß in Rundenzeiten für die Nürburgring-Nordschleife angegeben. Sieben Minuten und 38 Sekunden ist die Marke, die der neue Panamera setzt. Damit ist der sportliche Luxusliner ganze zwei Sekunden schneller als der komprisslose Porsche Cayman GT4. Chapaeu! Die Elektrifizierung der Baureihe wird Plug-In-Hybride in zwei Leistungsstufen vorsehen, eine davon ist deutlich sportlich positioniert. Über die Markteinführung dieser Varianten machte Blume noch keine Angaben. Noch geheimnisvoller ist die Version eines Panameras Kombi, der bislang mal als Shooting Brake oder als Sport Turismo durch die Fachpresse geistert. „Wir arbeiten an so einem Auto“, bestätigte Blume in kleinem Kreis, „aber ich sage Ihnen nicht, wann es kommt“.
Auf Grund der mit unter harschen Kritik haben sich die Porsche-Designer beim neuen Panamera vor allem der Heckpartie gewidmet. Die sich nun deutlich harmonischer als bisher präsentiert. - Foto: Porsche
Auch wenn die erste Generation mit rund 150 000 weltweit verkauften Exemplaren einen so nicht erwarteten Erfolg darstellte, war sie nicht frei von Kritik. Dem runden, wuchtigen Heck fehlte es an der Eleganz, ohne die eine Luxuslimousine nicht auskommt. Chefdesigner Michael Mauer sprach denn auch ganz unverblümt davon, man habe bei der Gestaltung des Nachfolgers „Schwächen ausräumen“ wollen, wobei das Styling der Seitenansicht des Fahrzeugs „die größte Herausforderung“ gewesen sei. Mauer und sein Team haben sie erkennbar gemeistert, denn die hintere Hälfte des neuen Panameras orientiert sich an der Markenikone 911, wo einem sich verjüngenden Greenhouse klar konturierte Schultern und muskulöse Radhäuser zur Seite stehen. Die Grafik der Heckleuchten ist eher zierlich und erinnert ebenfalls an den Klassiker aus Zuffenhausen.
Auch das Interieur wurde deutlich aufgewertet. Besonderes Highlight: das neue Kombiinstrument, der groß Bildschirm in der Mittelkonsole sowie die deutlich überarbeite Mittelkonsole mit nun deutlich weniger Schaltern und Knöpfen. - Foto: Porsche
Ein markantes Teil des ersten Panamera-Hecks hat es dennoch in die Zukunft geschafft. Der Turbo wird wieder einen faltbaren Spoiler haben, der auf Knopfdruck ausfährt. Allerdings ist seine Fläche gewachsen, wodurch er mehr Anpressdruck für die Hinterachse generiert. Noch nicht bekannt sind die Preise, weshalb die Kunden noch nicht erfahren, wie viel mehr sie bezahlen sollen. Von der Idee, dass die Einstiegsversion unter 100 000 Euro zu haben sein werde, sollte man sich aber besser gleich verabschieden. (ampnet/afb)

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Foto(s) © Porsche
Daniel L

Daniel L

Seit dem Kleinkindalter vom Automobil- und Motorsport-Virus infiziert. Seit 2009 Blogger und seit September 2011 Betreiber dieses Blogs. Kommentare zu meinen Artikeln sind immer gerne gesehen und wer Fragen hat, erreicht mich am besten per E-Mail

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