Wer sich aktuell damit konfrontiert sieht, seinen schnittigen kleinen Flitzer gegen eine Familienkutsche eintauschen zu müssen, braucht nicht zu Tode betrübt sein, denn viele Hersteller halten Sportwagen die Platz für die gesamte Familie bieten, bereit.
Irgendwann kommt im Leben eines Mannes der Moment, wo er sich zwischen seinem Spielzeug und der Familie entscheiden muss. In den meisten Fällen zieht dabei der kleine sportliche Flitzer den kürzeren, was nicht zuletzt auch auf die Überzeugungskunst der besseren Hälfe zurückzuführen ist. Doch ihr Männer da draußen ihr müsst weder zu Tode betrübt sein, noch müsst ihr eine Vasektomie vornehmen lassen, denn die Hersteller sind auf unserer Seite!

Schon seit geraumer Zeit haben die meisten Hersteller nicht nur schnittige Zweitürer bzw. Zweisitzer mit ordentlich Power im Portfolio, sondern auch Fahrzeuge die Platz für die gesamte Familie samt Haustier und Gepäck bieten. Zudem stehen diese auch noch sehr gut im Futter und scheinen darüber hinaus auch noch für die Nürburgring Nordschleife wie gemacht. Ihr seht also Familienplanung und sportliche Autos müssen sich nicht Zwangshaft auch ausschließen. Die zehn schnellsten Fahrzeuge habe ich in diesem Artikel zusammengefasst. Dieser könnte eventuell all jenen helfen die sich aktuell mit diesem "Problem" konfrontiert sehen.

Die Kriterien waren dabei sehr einfach: es wurden die zehn schnellsten Fahrzeuge auf der Nürburgring Nordschleife berücksichtigt die über vier bzw. fünf Türen verfügen. Dabei ist es ganz egal um welche Karosserievariante, ob nun SUV, Kombi, Limousine oder oder oder, handelt. Wichtig sind halt nur die Anzahl der Türen und das dieser Fahrzeug auch als Familientauglich durchgeht.

Platz 10 - Audi RS 4

Mit einer Zeit von 8:09 Minuten markiert der Audi RS 4 den Einstand in diese ganz spezielle Top-10. - Foto: Audi
Dieses Top-10 wird vom Audi RS4 B7 eröffnet. Das Ingolstädter Kraftpaket wurde beim Supertest von Auto Motor und Sport von vor mehr als ZEHN JAHREN(!) in 8:09 Minuten um die Nordschleife gescheucht. Diese Zeit sorgt auch heute noch für erstaunte Gesichter. Unter der Haube hatte der RS4 damals noch einen V8-Saugmotor mit 4,2 Liter Hubraum. Für Jeremy Clarkson eines der besten Triebwerke aller Zeiten.

Platz 9 - Audi RS 6 Avant (C6)

Wer sich Platz und Leistung in Überfluss wünscht dürfte sicherlich mit dem 580 PS starken Audi RS 6 mehr als glücklich werden. - Foto: Audi
Vor dem RS 4 reiht sich kein geringerer als der Inbegriff des Pampersbomber ein! Der Audi RS6 vereint alles was sich Familienväter wünschen. Das Fahrzeug bietet Luxus und Platz satt und kann bei Bedarf auch extrem flott durch die grüne Hölle bewegt werden, um genauer zu sein in 8:05 Minuten. Angetrieben wurde der Wolff im Schafpelz von einem V10 mit 5,2-Liter Hubraum. Dieses Triebwerk frohlockte nicht nur mit unglaublichen Fahrleistungen sondern auch einer fantastischen Klangkulisse. Das dürfte auch der Grund gewesen sein weshalb dieser Motor auch im Gallardo zum Einsatz kam.

Die Konkurrenz aus dem Hause AMG und M kamen an diese Fabelzeit nicht heran. Der  E 63 AMG blieb damals fünf Sekunden und der M5 E60 acht Sekunden hinter dem Ingolstädter zurück. 4

Platz 8 - Subaru Impreza STi Spec C

Der STi Spec C war ein Sondermodell welches eigens aufgelegt wurde, um als erster Hersteller mit einem Zweiliter-Turbo auf der Nordschleife die 8-Minutn-Marke zu knacken. - Leider gab es das rund 90 Kilogramm leichtere Sondermodell nie bei uns. - Foto: Subaru
Denkt man an Subaru, denkt man an sicher sofort an Rallye. Das der japanische Familiensportler aber auch auf der Rundstrecke eine verdammt gute Figur abgibt, bewiesen die Japaner vor gut 12 Jahren. Im Jahre 2004 schrieb sich Subaru auf die Fahne der erste Hersteller zu sein, der mit einem Zweiliter-Motor weniger als acht Minuten für die legendäre Nordschleife braucht. Und die Japaner haben Wort gehalten. Mit einer Zeit von 7:59 Minuten konnte die magische acht Minuten Marke geknackt werden. Um dieses Ziel zu erreichen speckte der Impreza damals radikal ab. 90 Kilogramm brachte das Sondermodell weniger auf die Waage. Zudem wurde ein spezieller Heck- und Frontspoiler sowie größere 17 Zoll Felgen mit griffigeren Reifen verbaut. Für mehr Agilität sorgte das Spec-C-Fahrwerk mit Aluminiumstreben. Außerdem war die Lenkung direkter und das Differenzial präsentierte sich kräftig überarbeitet. Auch an der Leistungsschraube wurde ordentlich gedreht und aus dem Boxermotor so bis zu 280 PS und ein maximales Drehmoment von 412 Nm herausgekitzelt. Und das alles nur, um die ach Minuten Marke hinter sich zu lassen. In Deutschland wurde dieses Fahrzeug leider nie angeboten - Schade eigentlich!!!

Platz 7 - Porsche Cayenne Turbo S 

Auch wenn man es diesem Dickschiff niemals zutrauen würde, aber ja, unter seiner voluminösen Hülle verbirgt sich ein Supersportwagen. Kein anderes SUV ist in der grünen Hölle jemals so schnell gewesen wie der Porsche Cayenne Turbo S. - Foto: Porsche
Quasi Zeitgleich mit Platz 8 ist dieses automobile Monster. Wenn man diesen Zuffenhausener einmal begegnet traut man diesen sicherlich viel zu aber sicher nicht, dass dieser die Nordschleife in 7:59 Minuten ähnlich schnell wie der Subaru Impreza STi Spec umrundet.

Damit ist das rund 2,5 Tonnen schwere Dickschiff das absolute Alphatier unter den SUV auf der Nordschleife. Doch die Tage als schnellster SUV könnten gezählt sein. Alfa Romeo hat vor wenigen Tagen in Los Angeles den Stelvio vorgestellt. Der Stelvio zeigte sich dort aber nicht etwa als Brot-und-Butter-Auto sondern als sportlicher Athlet im passenden Quadrifoglio Trainingsanzug. Die Italiener spuckten auf der Pressekonferenz nicht nur große Töne sondern gaben auch an, dass dieser in rund 7:55 Minuten durch die grüne Hölle fegt. Porsche darf sich demnach schon einmal ganz warm anziehen.

Platz 6 - Cadillac CTS-V 

Amerikanische Musclecars haben den Ruf, dass man mit diesen nur Quer fahren könnte, doch der Cadillac CTS-V beweist, dass das nur ein Vorurteil ist. - Foto: Cadillac
Die sechste Position wird mit dem Cadillac CTS-V von einem wahrhaftigen Underdog eingenommen.Wer bisher glaubte, dass ein amerikanisches Musclecar nur zum geradeaus fahren, Drifts und Burnouts zu gebrauchen wäre, der irrt. Der CTS-V der zweiten Generation ist der beste Beweis, dass dieser auch flink um Kurven gesteuert werden kann. Der Ami mit seinem 562 PS starken Achtzylinder wurde einst auf der Nordschleife entwickelt und diese Einflüsse merkt man auch. Mit einer Zeit von 7:59.30 Minuten bleibt auch der CTS unter der 8-Minuten-Marke und lässt damit die deutschen Platzhirsche um Audi RS 6, Mercedes E 63 AMG und BMW M5 weit hinter sich.

Platz 5 - BMW M5 (F10)


Mit einer Zeit von knapp unter acht Minuten hat es natürlich auch der BMW M5 in diese Top-10 geschafft. Hier auf dem Bild als finale Competition Edition zu sehen, die es auf 600 PS bringt und in begrenzter Stückzahl (200 Exemplare) angeboten werden wird. - Foto: BMW
Die fünfte Position wird, wie es der Zufall so möchte, vom M5 eingenommen, der die legendäre Nordschleife in 7:55 Minuten umrundete. Im kommenden Jahr wird BMW dann den F10 in Rente schicken und durch den mehr als 600 PS starken, intern G30 genannten, M5 ersetzen. Dieser wird dann serienmäßig mit xDrive Allradantrieb ausgestattet und soll nicht nur dem deutschen Erzfeind E 63 AMG S sondern auch der Giulia von Alfa Romeo ordentlich einheizen.

Platz 4 - Subaru WRX STi

Der Subaru WRX STi beweist, dass nicht immer ins oberste Regal gegriffen werden muss um auch tadellose Fahrleistungen zu bekommen.  - Foto: Subaru
Das es nicht immer acht oder zehn Zylinder sein müssen beweist Subaru. Der WRX STi umrundete die gefährlichste Rennstrecke 2010 in einer Zeit von 7:55 Minuten und diese reicht auch heute noch zu einer absoluten Spitzenposition. Mit einem Preis von rund 25.000 Euro ist dieser auch Papas mit einem etwas kleineren Geldbeutel zugänglich.

Platz 3 - Honda Civic Type R 

Das gleiche gilt übrigens auch für dieses Fahrzeug. Der Civic Type R (hier in der limitierten Final Edition zu sehen) war lange Zeit der schnellste Fronttriebler auf der Nordschleife. Im kommenden Jahr könnten die Japaner dann mit dem neuen Civic Type R zurückschlagen und sich von VW die Krone zurück holen. - Foto: Honda
Als Honda im Jahre 2010 mit der Ansage kam, den schnellsten Fronttriebler der Welt auf der Nürburgring Nordschleife zu entwickeln, war die Vorfreude groß. 2015 ging der Civic Type R mit seinem neu entwickelten Zweiliter-Vierzylinder-Turbomotor dann in Serie und Honda hat tatsächlich Wort gehalten. Der bisherige und vom Renault Mégane R.S. Trophy aufgestellte Spitzenwert wurde pulverisiert und der Civic Type R war der neue Spitzenreiter unter den Fronttrieblern auf der Nordschleife. Die Bestzeit von  7:50 Minuten hatte bis vor wenigen Monaten Bestand, dann konterte Volkswagen mit dem radikalsten Golf GTI aller Zeiten. Die Japaner werden aber sicherlich schon ehr bald zurückschlagen, denn die neuste Type R Generation dreht bereits fleißig Testrunden auf der Nordschleife und soll im kommenden Jahr der Weltöffentlichkeit präsentiert werden.

Platz 2 - Porsche Panamera Turbo

Der 2017er Porsche Panamera Turbo ist mit einer Zeit von 7:38 Minuten angegeben. Damit bleibt er hauchdünn hinter dem Spitzenreiter zurück. - Foto: Porsche
Platz 2 geht an den neuen Porsche Panamera Turbo. Die zweite Generation wird von einem Biturbo-V8 befeuert, der eine Leistung von 550 PS entwickelt. Im Zusammenspiel mit dem serienmäßigen Allradantrieb, der extremen Kraft und der sportlichen Abstimmung benötigt der Rennsportler im feinen Zwirn gerade einmal 7:38 Minuten für die knapp 21 Kilometer lange Strecke.  Mit dem später erwarteten Turbo S könnte dann sogar nach der Krone gegriffen werden.

Platz 1 - Alfa Romeo Giulia Quadifoglio

An ihr führt derzeit kein Weg vorbei. Mit einer Zeit von 7:32 Minuten markiert die Alfa Romeo Giulia den absoluten Spitzenwert unter den familientauglichen Supersportwagen.  - Foto: Alfa Romeo
Diese ist im Moment und bis auf weiteres fest in Händen der Italiener. Die Alfa Romeo Giulia hält mit 7:32 Minuten den Bestwert für Limousinen und eignet sich darüber hinaus - laut Alfa Romeo - für die Fahrt zum Geschäftskunden oder zur all sonntäglichen Fahrt zum Bäcker. Im Vergleich zum Oberklasse-Dampfhammer aus Zuffenhausen kommt hier kein 4,0-Liter-Biturbo-V8 sondern ein Sechszylinder mit ebenfalls Biturboaufladung und 2,9-Liter Hubraum zum Einsatz. In puncto Leistung stehen bei der heißblütigen Italienerin 510 PS und ein maximales Drehmoment von 600 Nm auf der Habenseite, die dafür sorgen, dass die Giulia bei Bedarf aus dem Stand in 3,9 s auf Landstraßentempo beschleunigt und in der Spitze bis zu 307 km/h schnell wird. Zu haben ist die Giulia in der Top-Version ab 71.800 Euro und damit ist sie nicht nur rund 800 Euro günstiger als ein ebenfalls handgeschalteter M3 sondern mehr als doppelt so günstig wie der Porsche Panamera Turbo S. Das gesparte Geld kann dann gern in eine Nordschleife-Dauerkarte und eine Tankkarte investiert werden.

Daniel L

Daniel L

Seit dem Kleinkindalter vom Automobil- und Motorsport-Virus infiziert. Seit 2009 Blogger und seit September 2011 Betreiber dieses Blogs. Kommentare zu meinen Artikeln sind immer gerne gesehen und wer Fragen hat, erreicht mich am besten per E-Mail

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