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Auf der Los Angeles Auto Show 2016 feiern aktuell nicht nur der VW Atlas, sondern eine ganze Fülle an SUV Weltpremiere. Welche das sind, erfahrt ihr hier. |
SUV boomen. Kein anderes Segment kann derzeit mit solch krassen Steigerungsraten aufwarten, wie die SUVs. Einst verpönt scheinen diese nun "Everybodys Darling" zu sein. Es wundert daher auch nicht wirklich, dass immer mehr Hersteller auf diesen Zug mit aufspringen. Ganz neu zum Beispiel Alfa Romeo, die in L.A. den Stelvio enthüllten und mit diesem Fahrzeug aufzeigen, dass auch ein hochbeiniges Fahrzeug wi ein Crossover extrem stylisch daher kommen kann.
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Alfa Romeo ist immer für eine Überraschung gut, so auch diesmal. Die Italiener haben nämlich nicht nur das erste SUV in der 106-jährigen Firmengeschichte sondern gleich das 510 PS starke Top-Modell Quadrifoglio mit im Gepäck. - Foto: Auto-Medienportal |
Der Stelvio war für mich das Messehighlight aber auch der neue Mazda CX-5 weiß zu gefallen, ob es dabei aber an der Farbe der ausgestellten Exponate liegt, kann ich nicht so recht beurteilen, denn zumindest farblich warten beide Fahrzeuge mit einer unerwarteten Austauschbarkeit auf. Dabei ist der Mazda in den meisten Details filigraner ausgearbeitet, die
Frontpartie kaschiert die Höhe des CX-5 gekonnt, und der neu
interpretierte Grill definiert sich logisch aus der Motorhaube heraus.
Der Stelvio hingegen wirkt in allen Blickwinkeln stämmiger und maskuliner als wolle er offen heraus schreien, welch potentes Herz unter seiner Haube schlägt. Hier findet sich nämlich kein geringeres als der von Ferrari mit entwickelte V6 Biturbo wieder, der erst vor einiger Zeit in der neu entwickelten Giulia debütierte und wie auch in der Giulia liegen auch hier unglaubliche 510 PS und gewaltige 600 Nm an, die den Crossover bei Bedarf auf bis zu 280 km/h schnell werden lässt.
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Der neue Chevrolet Spark Activ dürfte sicherlich mehr Schein als Sein sein. Doch wer sich für den kleinen Chevy entscheidet, kämpft sich damit sicher durch den Großstadtdschungel als durch die Wildnis. Zu uns kommt der kleine Amerikaner bis auf weiteres nicht. - Foto: GM |
Von den Leistungsdaten des Stelvio ist dieses Fahrzeug Meilenweit entfernt. Der neue Chevrolet Spark Activ will aber auch gar kein Sportwagen sein, sondern bedient vielmehr die Zielgruppe, die sich ein kleines und erschwingliches SUV wünschen - und diese werden immer mehr! Der leicht höher gelegte Spark Activ macht mit seinem lackierten Pseudo-Unterfahrschutz auf Abenteuer. Velen dürfte der Look aber durchaus reichen, denn nur die allerwenigsten würden mit diesem Fahrzeug wahrscheinlich auch wirklich abseits befestigter Wege unterwegs sein. Das gilt im übrigen auch für den Konkurrenten Ford Ecosport der sich an der Westcoast im gelifteten Gewand präsentiert.
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Zu den optischen Überraschungen gehört auch der neue Jeep Compass. Dieser kommt als geschrumpfter Cherokee daher und soll auch im Interieur nun deutlich hochwertiger sein als bisher. - Foto: Jeep |
Überzeugend hingegen ist der Jeep Compass ausgefallen, der sich mit
seinem charakteristischen Kühlergrill, mattlackierter Motorhaube und
dunkel abgesetztem Dach als kleiner Bruder der Ikone Grand Cherokee
präsentiert. Hier wirken die typischen Jeep-Elemente nicht nur additiv
wie beim Vorgängermodell, sondern sie ergeben sich harmonisch aus dem
Karosseriekörper.
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Land Rover hat den neuen Discovery mit nach Kalifornien gebracht. Wirklich wahrnehmen tut man ihn aber nicht, da ihm der I-Pace von Schwestermarke Jaguar die Show stiehlt. - Foto: Range Rover |
Und auch der Land Rover Discovery schmeichelt dem Auge: Land Rover hat
zu einer eigenständigen und überzeugenden Formensprache gefunden,
puristisch und nochmals sachlicher als beim Range Rover, mit Mut zur
Fläche und Anklängen an die verflossene Marke Saab. Der Star der Messe
kommt allerdings von der Schwestermarke Jaguar: Der Elektro-SUV I-Pace
präsentiert sich als sehr sportlich anmutender Crossover, der die
etablierte Formensprache von Jaguar verfeinert und konsequent für eine
vollelektrische Plattform übersetzt. Weit mehr als etwa Tesla oder
Daimler mit dem EQ hebt sich der I-Pace von konventionell angetriebenen
Fahrzeugen ab, und er wirkt mit seiner sehr kurzen und flachen
Fronthaube aggressiv und sportlich. So ungefähr würde man sich einen
Mittelmotor-SUV vorstellen.
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Noch schnurrt die Raubkatze I-Pace ganz Lammfromm, doch bereits in zwei Jahren soll Schluss mit lustig sein und Konkurrent Tesla ordentlich eingeheizt werden. Der I-Pace ist nicht nur ein luxuriöses Elektro-SUV sondern soll dann auch autonom fahren können. - Foto: Jaguar |
So ungewöhnlich der Jaguar I-Pace ausgefallen ist, so nahe bleibt der
Mini Countryman am Vorgängermodell. Etwas kantiger und nochmals größer
als bisher führt er die entscheidende Prämisse, die der Marke Mini
zugrundeliegt, endgültig ad absurdum.
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Noch so ein kleiner Floh: Der C-HR fällt auf. Sein Design polarisiert. Ob einem das nun gefällt oder nicht, darf jeder selbst entscheiden. Wer aus der grauen Masse herausstechen möchte kann gern zum Toyota-Händler gehen, denn Bestellungen werden bereits entgegengenommen. - Foto: Auto-Medienportal |
Weitaus mutiger ist das Design des C-HR, der in den USA eigentlich unter
der Marke Scion auf den Markt kommen sollte. Doch die Einstiegsmarke
verschwindet vom nordamerikanischen Markt, jetzt kommt der wild
gezeichnete Crossover als Toyota zu den Händlern. Er soll an einen „auf
die Seite gelegten Diamanten“ erinnern, sagt Toyota; der Heckflügel des
eher bescheiden motorisierten Crossover-Coupés sei „funktional“. Der Mut
der Japaner ist lobenswert; hoffentlich bereitet das Auto annähernd
soviel Fahrspaß wie die Karosserieform suggeriert.
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Nein, dass ist nicht der neue VW Atlas sondern das Subaru Viziv-7 SUV Concept. - Foto: Subaru |
Sieben Sitze, kräftig ausgeformte Kotflügel, eine nach oben abgeknickte
Fensterlinie, hochliegende und horizontal ausgeformte Rückleuchten – und
die gleiche Proportion: Die Ähnlichkeit zwischen dem Volkswagen Atlas
und der Studie Subaru Viziv-7 SUV Concept ist frappierend. Beim Subaru
sind die Designelemente noch etwas extremer ausgeprägt; bis das Fahrzeug
in Serie geht, dürfte er dem Atlas etwas ähnlicher werden. Oder doch
nicht? VW hat den Atlas im Vergleich zur Studie Cross Blue sogar noch
nachgeschärft.
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Ja, es gibt auch Neuheiten die nicht in die Höhe schießen. Dieses Exemplar ist der beste Beweis. Das Mercedes-Maybach Cabriolet geht vielmehr in die Länge und setzt auf puuuuuuren Luxus. Genau das richtige für die Schönen und Reichen aus Hollywood & Co. - Foto: Daimler |
Die Dominanz der Pseudo-Offroader wäre perfekt, wenn nicht Daimler mit
einem Paukenschlag das Mercedes-Maybach S 650 Cabriolet vorgelegt hätte.
Der vielbelächelte Relaunch der Nobelmarke hat sich für die Stuttgarter
gelohnt; die moderat verlängerte Variante der S-Klasse-Limousine
verkauft sich so gut, dass das Portefeuille jetzt mit dem limitierten
Cabriolet expandiert wird. Der klassisch proportionierte offene
Viersitzer wird mit auffälligen Chromapplikationen akzentuiert, die bei
dieser Marke obligatorisch sind; eigenständigen Stil beweisen die großen
Scheibenräder, bei denen die Radnabe jetzt abgedeckt ist. Solche
Scheibenräder werden in Zukunft öfter zu sehen sein, weil sie die
Aerodynamik und damit den Verbrauch günstig beeinflussen; beim Maybach
wirken sie einfach hochwertig und edel.
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In L.A. wirft man auch einen Blick voraus. Qoros zeigt uns, wie die Mobilität von übermorgen aussehen könnte. - Foto: Qoros |
Und dann gab es noch den Wettbewerb zur Mobilität 2050, bei dem es um
das Nutzererlebnis für die Passagiere eines autonomen Fahrzeugs geht.
Die Jury wählte ein Amphibienfahrzeug von Honda und Lego aus, das mit
Hilfe von Kindern erdacht und gebaut wurde. Am nächsten an der
ursprünglichen Fragestellung bewegte sich indessen der futuristische
Vorschlag von Qoros und dem Zeichenstifthersteller Crayola, der von den
Designern Tim Pilsbury und Xiaolin Li präsentiert wurde. So weit das
faszinierende Modell von der Realität entfernt ist, so sehr macht dieses
in Shanghai entwickelte Konzept Hoffnung, dass es eine automobile
Zukunft jenseits der SUV gibt. (ampnet/jm)
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