Der Golf GTI Clubsport S ist nicht länger der schnellste Fronttriebler auf der Nürburgring Nordschleife. Diesen Rekord hat sich Honda mit dem neuen Civic Type R zurück geholt. Das Vorserienmodell des Nippon-Kriegers heizte in 7:43.8 Minuten durch die "Grüne Hölle" und ist damit rund 3,3 Sekunden schneller als bisherige Spitzenreiter Golf GTI CS S. - Foto: Honda
Wenn heutzutage Hersteller die Sportlichkeit ihrer Fahrzeuge betonen möchten, wird meistens nicht mit Beschleunigungszeiten von 0 auf 100 km/h oder mit V-Max-Werten um sich geworfen, sondern vielmehr mit Zeiten auf der Nürburgring Nordschleife. So auch jetzt, denn wie Honda vor wenigen Minuten bekanntgab, hat man sich die Krone des schnellsten Fronttrieblers auf der Nordschleife von Volkswagen zurück geholt.


Am 3. April 2017 umrundete ein Vorserienmodell des brandneuen Honda Civic Type R die wohl mit Abstand anspruchsvollste und gefährlichste Rennstrecke der Welt schneller als je ein anderes Fahrzeug mit Frontantrieb. Laut Honda benötigte der 320 PS starke Civic Type R für die Hatz durch die "Grüne Hölle" lediglich 7:43.8 Minuten. Damit ist der neue Civic Type R knapp sieben Sekunden schneller als sein Vorgänger und rund 3,3 Sekunden schneller als der bisherige Spitzenreiter, der auf 400 Exemplare limitierte VW Golf GTI Clubsport S.

Laut Honda waren für diese Fabelzeit nicht nur kühle und trockene Witterungsbedingungen verantwortlich, um bestmögliche Reifen- und Antriebs-Performance zu erzielen, sondern noch weitere Faktoren. Als Antrieb dient der optimierte 2,0 Liter VTEC-Turbo Benzinmotor mit maximal 320 PS und einem höchsten Drehmoment von 400 Nm. Neue und engere Untersetzungsverhältnisse des 6-Gang-Schaltgetriebes sorgen für eine weitere Optimierung der Beschleunigung. Das raffiniert ausgelegte Aerodynamikpaket des neuen Civic Type R bietet zudem hervorragende Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten, mit Bestwerten in seiner Klasse bei der Balance von Auftrieb und Luftwiderstand.
Understatement wird auch beim neuen Type R ganz klein geschrieben. Die krawallige Optik ist aber nicht nur Show sondern sorgt für Fahrspaß pur: egal ob auf der Rennstrecke oder Landstraße. - Foto: Honda
Die hochfeste Karosseriestruktur des neuen Civic Type R wiegt 16 kg weniger als diejenige des Vorgängermodells, mit einer Verbesserung der Verwindungssteifigkeit von 38 %, was sich positiv auf die Lenkreaktion und die Kurvenstabilität auswirkt. Die neue Mehrlenker-Hinterachse erhöht die Stabilität beim Bremsen und reduziert die Rollbewegungen des Fahrzeugs, was einen späteren Bremspunkt vor dem Einlenken in die Kurve und somit höhere Kurvengeschwindigkeiten auf der Rennstrecke ermöglicht.
Darüber hinaus verfügte das Testfahrzeug über eine Semislick-Bereifung und aus Sicherheitsgründen wurde ein Überrollkäfig verbaut. Um das daraus resultierende Mehrgewicht zu kompensieren, flog im selben Atemzug die Rückbank sowie das Infotainmentsystem heraus.

Wer nun gefallen am Nippon-Sportler gefunden hat, muss sich noch ein wenig gedulden. Noch nimmt Honda keine Bestellungen entgegen, doch das soll sich schon sehr bald ändern. Ab Mai 2017 soll dieser zu Preisen ab rund 40.000 Euro bestellbar sein. Die Produktion läuft dann im Sommer im globalen britischen HUM-Werk (Honda of the UK Manufacturing) in Swindon an. Beim Händler dürften dann die ersten Fahrzeuge im September 2017 aufzufinden sein.

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Foto(s) © Honda
Daniel L

Daniel L

Seit dem Kleinkindalter vom Automobil- und Motorsport-Virus infiziert. Seit 2009 Blogger und seit September 2011 Betreiber dieses Blogs. Kommentare zu meinen Artikeln sind immer gerne gesehen und wer Fragen hat, erreicht mich am besten per E-Mail

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