Elektro oder Wasserstoff? Immer wurde die Elektromobilität favorisiert, da die Brennstoffzelle im Vergleich zu teuer sei. Volkswagen entspricht nun aber in Zusammenarbeit mit der U.S Elite Universität Standford diesem Argument. - Grafik: Audi
Es mag sich makaber anhören aber der Diesel-Skandal hat auch etwas gutes. Gut, Volkswagen hätte sicherlich auf den Verlust seines guten Rufes und den Schadenersatzforderungen in Milliarden Euro Höhe auch sehr gut verzichten können, doch spätestens seit bekannt werden das Volkswagen mit Hilfe einer speziellen Software geschummelt hat ist nun auch endlich Bewegung in puncto alternative Antriebe in der Automobilindustrie gekommen. Besonders Volkswagen betont seitdem immer wieder die Wichtigkeit der Elektromobilität und wie sehr man sich dem Thema verschrieben habe.

Das es sich dabei um alles andere als um "Marketinggeschwätz" handelt wird klar, wenn man einen Blick auf die Modellpalette der Wolfsburger von morgen wirft. Diese wird definitiv kleiner, effizienter und sauberer werden. Darüber hinaus werden völlig neue Fahrzeuge auf den Markt kommen die gänzlich auf einen konventionellen Benzin- bzw. Dieselantrieb verzichten. Stichwort ID Neo. Dieser entstammt der neu gegründeten Marke ID und soll bei den Elektroautos das werden, was der Golf bei den Verbrennern schon lange ist - ein Bestseller, ein Dauerbrenner, eine Ikone.

Doch die Elektromobilität scheint für Volkswagen nicht das Allheilmittel zu sein, weshalb man in Wolfsburg auch unter anderem an der Forschung der Brennstoffzelle weiter festhält. Im Vergleich zur Elektromobilität hat Wasserstoff den großen Vorteil, dass ein "Tankvorgang" nur wenige Minuten beträgt und die Reichweite hier um ein vielfaches höher ist. Gegen die Brennstoffzelle sprechen dagegen die hohen Kosten, doch stimmt das überhaupt?

In einer jetzt von Volkswagen veröffentlichten Pressemitteilung sprechen die Wolfsburger von nicht weniger als einem "Durchbruch" für Brennstoffzellenauto, die dafür sorgen könnte, dass das Preisniveau für Fahrzeuge mit Wasserstoff schon sehr bald deutlich günstiger werden könnte. In Zusammenarbeit mit der Stanford University hat die Wolfsburger-Forschungsgruppe einen chemischen Prozess entwickelt der dazu führt, dass die Brennstoffzellen-Autos von Volkswagen weniger Platin benötigen wie die Autos der Konkurrenz - das senkt die Kosten und erhöht die Lebensdauer und Effizienz des Antriebsstrangs.

"Diese Technologie eröffnet ein enormes Potenzial zur Kostensenkung, da wir die Menge an Edelmetallen minimieren", sagt Friedrich Prinz, Professor an der Stanford University. Im nächsten Schritt soll nun geprüft werden, ob sich die gewonnenen Forschungsergebnisse auf die industrielle Großserienproduktion übertragen lassen. Sollte dies gelingen, könnte die oft und von vielen verschmähte Brennstoffzellentechnologie nun doch noch den großen Durchbruch schaffen. Vor allem die Nutzfahrzeugsparte dürfte Interesse an der Brennstoffzelle haben, da der "Tankvorgang" für die Brennstoffzelle statt für die Elektromobilität spricht.

Die Mobilität von morgen bleibt spannend und wer weiß, vielleicht gibt es ja schon sehr bald einen niedersächsischen Herausforderer für Toyota Mirai und Hyundai Nexo. Es würde sicherlich nicht nur mich freuen. 
Daniel L

Daniel L

Seit dem Kleinkindalter vom Automobil- und Motorsport-Virus infiziert. Seit 2009 Blogger und seit September 2011 Betreiber dieses Blogs. Kommentare zu meinen Artikeln sind immer gerne gesehen und wer Fragen hat, erreicht mich am besten per E-Mail

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