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Photo © Audi |
Audi-Enthusiasten werden am heutigen Mittwoch sicherlich schon die Nachricht aus Ingolstadt bekommen haben, das die Audi AG erste Bilder sowie Daten und Fakten zu ihrem neuen Hochleistungskombi präsentiert hat. Der Audi RS6 büst zwar in der Neuauflage gegenüber seinem Vorgänger 2 Zylinder, ein Liter Hubraum und 20 PS Leistung ein, soll aber dennoch nichts an seiner Sportlichkeit verloren haben.
Die Linienführung des Audi RS 6 Avant lässt bei so manch einem sofort einen unerwarteten Adrenalinschub ausbrechen. Speziell die Frontschürze mit den weit aufgerissenen Lüftungsöffnungen und den beiden
durchaus sehenswerten Zierspangen sorgen für Aufmerksamkeit. Wer seinen Audi RS6 darüber hinaus noch ein wenig "aufhübschen" möchte, der kann die Xenon-Scheinwerfer gegen Voll-LED-Scheinwerfer ersetzen oder sich für den optional erhältlichen Quattro-Schriftzug im Grill entscheiden. Ob der Audi RS6 aber so etwas wirklich braucht, liegt wohl eher im Auge des Betrachters.
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Photo © Audi |
Auch am Heck schüttet der Audi RS6 nicht weniger Glückshormone aus, als an der Front. Dafür sorgen unter anderem der Dachkantenspoiler, die zwei extra breiten Auspuffendrohre und der Heckdiffusor. Ansonsten gibt sich der sportliche Lastesel vornehm zurückhaltend und dürfte so nur von Kennern als solcher sofort zu entlarven sein. Ein echter Wolf im Schafpelz eben. Der bei Bedarf bis zu 305 km/h schnell ist.
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Photo © Audi |
Möglich macht dies der neue 4.0 TFSI-Motor. Dieser leistet nach Angaben von Audi 560
PS oder neudeutsch 412 kw. Der Biturbo schöpft aus 3.993
Kubikzentimetern und zwischen 5.700 bis 6.700 Umdrehungen pro Minute
seine Höchstleistung und stemmt 700 Newtonmeter (Nm) Drehmoment auf die
Antriebswelle und soll dabei bis zu 40(!) Prozent sparsamer als sein Vorgänger sein. Werte die jeden Diesel vor Neid erblassen lassen. Die Audi-Ingenieure erreichten diesen Wert durch die Zylinderabschaltung (bei Audi cylinder on demand genannt) und durch die neue Achtgang-tiptronic, bei der vor allem der achte Gang zum Sparen lang übersetzt wurde und ermöglicht so einen Verbrauch von lediglich 9,8 Litern Super Plus auf 100 Kilometer. Diese Werte werden wohl nur bei sehr defensiver Fahrweise möglich sein, bei der so ziemlich jeder Fahrspaß auf der Strecke bleibt. Viel wohler fühlt sich der Audi RS6 hingegen auf der linken Spur der Autobahn. In 3,9 Sekunden soll der Vertreterwagen mit Sportgenen auf Tempo 100 beschleunigen und ist bis maximal 305 km/h schnell. Dies setzt allerdings voraus, das der Kunde vorher das dicke Kreuz in der Aufpreisliste in Form des Dynamikpaket plus gesetzt hat. Wem auch 280 km/h als adäquate Reisegeschwindigkeit reichen, der kann sich das Dynamikpaket plus sparen und stattdessen das Dynamikpaket bestellen. Wer keines der beiden haben möchte, muss dann auch mit "lediglich" 250 km/h Höchstgeschwindigkeit vorlieb nehmen. In allen Fällen kann der Fahrer aber über die Schaltwippen am
Lenkrad oder den Wählhebel im RS-Design ins Geschehen eingreifen. Als Herzstück des
serienmäßigen, permanenten Allradantriebs quattro mit radselektiver
Momentensteuerung dient ein selbstsperrendes Mittendifferenzial mit
erhöhtem Sperrwert. Ein Ölkühler reguliert seinen Temperaturhaushalt.
Auf Wunsch verteilt das Sportdifferenzial die Kräfte stufenlos zwischen
den hinteren Rädern.
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Sportliches fahren setzt neben Leistung auch ein gutes Fahrwerk voraus. Weswegen Audi seinem RS6, als erstes RS-Modell überhaupt, Serienmäßig eine Luftfederung spendiert. Dieses
legt die Karosserie um 20 Millimeter tiefer und weiß für jeden Straßenzustand und jeden Modus die passende Abstimmung. Das System kombiniert die
Luftfederung mit einer geregelten Dämpfung und richtet sich dabei nach
dem Straßenzustand, dem Fahrstil und dem Modus im Fahrdynamiksystem Audi
drive select, mit dem der Fahrer die Arbeitsweise wichtiger Komponenten
in mehreren Stufen beeinflussen kann. Alternativ kann der Kunde auch
ein Fahrwerk mit Federn aus Stahl und dreifach verstellbaren Dämpfern
bestellen; diagonal über Ölleitungen und Zentralventil miteinander
verbunden. Das soll laut Audi die Wankstabilität merklich verbessern. Die
Dynamiklenkung mit ihrer stufenlos variablen Lenkunterstützung und
–übersetzung wurde wie die elektromechanische Servolenkung speziell auf den RS 6 Avant zugeschnitten
: Auch sie ist serienmäßig an Bord. Der neue Audi RS 6 Avant rollt
serienmäßig auf glanzgedrehten 20-Zoll-Schmiederädern im
Sieben-Doppelspeichen-Design. Alternativ gibt es 21-Zoll-Gussräder in
drei unterschiedlichen Ausführungen.
Die Bremsanlage besteht aus vier innenbelüfteten Scheiben, die nach
Angaben der Audi AG ein gewichtssparendes Wave-Design mit wellenförmigen
Außenkonturen aufweisen. Die vorderen Scheiben haben 390 Millimeter
Durchmesser und werden von schwarz lackierten Sechskolben-Sätteln
angepackt. Wahlweise kann der Kunde rot lackierte Bremssättel ordern.
Auf Wunsch stehen zudem Bremsscheiben aus Kohlefaser-Keramik mit 420
Millimeter Durchmesser bereit, ihre Sättel sind anthrazitgrau lackiert.
Die Elektronische Stabilisierungskontrolle (ESC) verfügt über einen
Sportmodus und lässt sich auch ganz deaktivieren. Die Bremsen des neuen
RS 6 müssen 100 Kilogramm weniger Gewicht im Zaum halten als beim
Vorgänger, denn die Karosserie besteht zu etwa 20 Prozent aus Aluminium
und vielen Komponenten aus Hightech-Stählen. Das verbesserte
Leistungsgewicht soll zu noch höherer Dynamik mit gesteigerten
Fahrleistungen bei verringertem Verbrauch führen.
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Photo © Audi |
Im Innenraum gibt sich der Audi RS6 betont sportlich und luxuriös. Die Rundinstrumente tragen schwarze Zifferblätter, weiße Skalen
und rote Zeiger. Der Schlüssel, das unten abgeflachte
Dreispeichen-Multifunktionslenkrad, die beleuchteten Einstiegsleisten,
der Drehzahlmesser und die beiden Displays für das MMI und das
Fahrerinformationssystem (FIS) tragen ebenfalls RS-Schriftzüge.
Alu-Optik gibt es an Fußstütze, Pedalen und den Bedientasten im Terminal
der MMI Navigation plus. Die Dekorblende um den ausfahrbaren Monitor
ist in Klavierlackoptik gehalten, die inneren Türöffner sind als
filigrane Doppelstege ausgeführt – ebenso klassisch im RS.
Auf den Genfer Automobil Salon im März kommenden Jahres wird der Audi RS6 der Öffentlichkeit präsentiert werden. Familienväter die es ab und zu etwas eiliger haben können ab dem zweiten Quartal 2013 in dem sportlichen Kombi Platz nehmen. Über die Preise schweigt sich Audi bisher noch aus, aber mehr als 100.000 Euro sollte einem der Spaß schon Wert sein.
Bildergalerie

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