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(Photo © Auto-Medienportal.Net/Lamborghini) |
Walter De Silva, selbst Italiener und
Chefstylist des Volkswagen-Konzerns, hat Lamborghini zum 50-jährigen
Bestehen ein besonderes Geschenk gemacht: Er entwarf das Unikat
Lamborghini Egoista. Das Auto, so sagte er am Sonnabend auf der
Jubiläumsgala der Marke, soll das Wesen von Lamborghini
versinnbildlichen, „denn die Fahrzeuge werden dort von je her mit großer
Leidenschaft und viel Herz gebaut. Der Verstand rückt in die zweite
Reihe“.
Lamborghini-Präsident Stephan Winkelmann
fuhr den Egoista vor den Gästen auf die Bühne. Das Designteam um De
Silva schuf einen Einsitzer, der von einem 5,2-Liter-V10-Motor mit 600
PS angetrieben wird. Der Egoista – ganz in der Tradition von Lamborghini
– wurde nicht nur hier von der Luftfahrt inspiriert. Ein besonderes
Augenmerk galt diesbezüglich den Apache-Helikoptern, bei denen die
Pilotenkabine im Notfall abgestoßen werden kann. So lässt sich beim
Geburtstagsgeschenk das Cockpit als ganzes Teil entfernen „Das
vollständig aus Karbonfaser und Aluminium gebaute Cockpit ist eine Art
Überlebenszelle, die es dem Fahrer ermöglicht, sich zu isolieren und vor
Außeneinwirkungen zu schützen“, führte De Silva aus. „Wagt man einen
Blick in die Zukunft so könnte man daran denken, die Kabine des Egoista
aus einem Jet auszuhaken und auf einem Fahrzeug zu befestigen, auf dem
sie dann neue Wege einschlagen kann.“
Die Scheinwerferanlage des
Lamborghini Egoista zeigt ebenfalls Ähnlichkeit mit der eines Flugzeugs.
So findet man hier keine traditionellen Scheinwerfer, sondern
LED-Umrissleuchten, die darauf abzielen, die Position nicht nur auf eine
Achse, wie beispielsweise die Straße zu richten, sondern auf drei
Achsen, wie man es im Luftraum kennt. Zwei weiße Lichter vorne und zwei
rote hinten, ein roter Heckblinker im oberen Heckbereich, zwei
orangefarbene Stieraugen als Side-Marker und zwei auf dem Dach, rot
links und grün rechts, sorgen für eine einmalige Lichtgrafik. Da der
Egoista aus leichten Materialien wie Aluminium und Karbon gebaut wurde,
weist es nicht trittfeste Bereiche auf, die wie beim Flugzeug
entsprechend gekennzeichnet sind. Eine weitere Anleihe aus der Luftfahrt
ist die aus einem speziellen Antiradar-Material gebaute Karosserie.
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(Photo © Auto-Medienportal.Net/Lamborghini) |
Das
Profil des Egoista wird seitlich von der stilisierten Form des Stiers –
dem Markenzeichen von Lamborghini – in Angriffsposition mit gesenkten
Hörnern dominiert. Die Draufsicht zeigt ein Trimaranprofil, bei dem der
Mittelrumpf eine Einheit mit der Kabine bildet. Ein Eindruck, der
zusätzlich durch die Karbonabdeckung auf der Fronthaube unterstrichen
wird. Im oberen Fahrzeugbereich sieht man keine aerodynamischen Anhänge,
sondern in das Karosserieprofil eingebaute Aeroflaps, die in
Abhängigkeit von den Fahrbedingungen automatisch eingreifen. Zwei
horizontale Heckflaps aktivieren sich zur Steigerung der
Fahrzeugstabilität bei hoher Geschwindigkeit, während eine Reihe an
schuppenförmig auf dem Rücken der Motorhaube angeordneten Luftschlitzen
den Zufluss der Kühlluft zum leistungsstarken V10-Triebwerk
gewährleisten. Während die Fahrzeugfront darauf abzielt, die
aerodynamische Last zu erhöhen, ist der Heckbereich offen und bietet
Einblicke in die Mechanik. Dies kommt nicht zuletzt der
Gewichtseinsparung zugute.
Das Interieur beinhaltet einen
Racing-Sitz mit Vierpunktgurt, bei dem jeder Gurt eine andere Farbe hat,
und ein für Kampfjets typisches Head-up-Display. Um aussteigen zu
können, muss der Fahrer das Lenkrad entfernen und auf dem Armaturenbrett
ablegen, die Kuppel mit einer elektrischen Steuerung öffnen, mit den
Füßen auf den Sitz steigen, sich auf der linken Karosserieseite an eine
ganz präzise Stelle setzen und dann die Beine um 180 Grad vom zur
Fahrzeugaußenseite hin drehen. Dann kann er die Füße auf den Boden
stellen und aufstehen. (ampnet/jri)
Bildergalerie
(Photo(s) © Auto-Medienportal.Net/Lamborghini)
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