Der ADAC möchte nun doch die Blackbox fürs Auto. - Foto: pics.de/Konstantin Opel |
Der ADAC schäumte damals vor Wut und sah schon den gläsernen Autofahrer kommen. Die Einführung einer Blackbox in Privatfahrzeugen könnte den Wunsch von Polizei und Ordnungsbehörden wecken, die Daten daraus auch im Rahmen von Fahrzeugkontrollen auszuwerten und gegen den Fahrer zu verwenden, urteilte der ADAC im August 2012.
Von dieser Haltung ist gut drei Jahre später nicht mehr wirklich viel übrig geblieben. Vielmehr unternahm der ADAC eine 180-Grad-Meinungswende und spricht sich nun ganz klar für den Einbau eines solchen Gerätes aus. Der Automobil Club will Haftungsfragen nach Unfällen mit einem Datenspeicher ähnlich wie in Flugzeugen klären. „Wenn ein hochautomatisiertes Fahrzeug über eine rote Ampel fährt, muss feststellbar sein, ob ein Fehlverhalten des Systems oder des Fahrers vorliegt", sagte ADAC-Juristin Claudia May der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche.
Nach ihrer Auffassung sollen hochautomatisiert fahrende Autos mit einem Speichergerät wie einer Blackbox mit GPS-Zeitstempel ausgestattet werden. Die gespeicherten Ereignisse würden nach einer bestimmten Zeitspanne überschrieben, sodass nur ein kurzer Zeitraum vor einem Unfall ausgewertet werden kann.
Zugriff auf die Daten sollen der ADAC-Juristin zufolge Verbraucher, Versicherungen und Gutachter gleichermaßen haben. „Nur so ist nachweisbar, wie sich das System kurz vor einem Unfall verhalten hat, und wie die Rahmenbedingungen während des Unfalls waren", sagte May.
Post A Comment: