Das SEAT Autohaus „Señorita Maria“ ist fest in Frauenhand. Egal ob Geschäftsleitung, Verkauf oder Werkstatt: Hier arbeiten nur Frauen. - Foto: SEAT
Der Beruf im Autohaus ist Männersache? Denkste, denn wer heutzutage ein Autohaus betritt trifft dort immer häufiger auch Frauen an. Diese findet man dabei aber nicht nur lächelnd am Counter im Eingangsbereich an, sondern sitzt diesen auch vermehrt bei Verkaufsgesprächen gegenüber oder trifft diese auch schraubend an Fahrzeugen in der Werkstatt an. Von reiner Männerdomäne kann man so also nicht mehr sprechen, wenn gleich das vermeintlich schwächere Geschlecht gegenüber den männlichen Kollegen doch noch stark in der Minderheit ist.

Ganz anders sieht es allerdings beim SEAT Autohaus „Señorita Maria“ in Henningsdorf nördlich von Berlin aus. Hier ist nicht nur der Name des Autohauses etwas ganz besonderes, dieser setzt sich aus Señorita spanisch für Frau in Bezug auf die Marke und dem Vornamen der Geschäftsführerin zusammen, sondern alle, die hier arbeiten, ob im Verkaufsbereich oder in der Werkstatt, sind Frauen.

„Ich wollte etwas anderes machen“, sagt Maria Erkner, die 2010 Deutschlands erstes Autohaus mit durchweg femininer Belegschaft gründete. Die junge BWL-Absolventin kennt die Automobilbranche, denn sie wuchs im Betrieb ihres Vaters auf – mit dessen Fahrzeugverkäufen und Reparaturgeschäft. Nach dem Abschluss des Studiums wollte sie in seine Fußstapfen treten – aber mit einer einzigartigen Ausrichtung: Warum sollte das Unternehmen nicht ausschließlich mit Frauen funktionieren? Sie nahm die Herausforderung in Angriff, mit Erfolg: Heute ist das Autohaus in Hennigsdorf weit über die Grenzen der Kleinstadt bekannt.
Gut fünf Jahre nach Gründung des Autohauses mit den überdimmensionierten roten Kussmünder bis weit über die Stadtgrenze von Hennigsdorf hinaus bekannt. - Foto: SEAT
Überdimensionierte rote Kussmünder dekorieren die Wände des Autohauses, in dem das Team aus acht Frauen voller Leidenschaft unter Beweis stellt, dass Autos, Maschinen und Reparaturen keinen Geschlechtsunterschied machen. Sarah Hübner, eine der Mechanikerinnen bei „Señorita Maria“, sagt: „Frauen können in meinem Beruf ebenso Herausragendes leisten, nicht nur im Verkauf oder bei der technischen Beratung.“ Sie macht gerade eine Fahrzeug-Inspektion – in der sauberen und gepflegten Reparaturwerkstatt, in der nicht ein Tropfen Öl auf dem Fußboden zu sehen ist.

Über die feminine Ausrichtung hinaus gebe es einen weiteren Aspekt, der diesen Betrieb von allen anderen unterscheide – und das sei der Dienst am Kunden, unterstreicht Franziska Schiebe. Sie hat „Señorita Maria“ ausgewählt, um sich beim Fahrzeugkauf beraten zu lassen. Ihrer Meinung nach strahlen Frauen mehr Vertrauen aus, und das empfindet sie als ein ganz wesentliches Kriterium beim Autokauf.

Zum Weltfrauentag am 8. März ermutigt Maria Frauen dazu, unternehmungsfreudig zu sein – und das auch in Bereichen, die bislang noch von Männern dominiert werden. Nach aktueller Lage der Dinge ist die Geschichte von „Señorita Maria“ auch heute noch berichtenswert. Die junge Unternehmerin indessen hofft, dass ihre Geschäftsidee in der Zukunft nicht mehr als bahnbrechend erscheinen möge und möglichst viele Frauen ihrem Beispiel folgen.

Video


Bildergalerie


Foto(s) © SEAT
Daniel L

Daniel L

Seit dem Kleinkindalter vom Automobil- und Motorsport-Virus infiziert. Seit 2009 Blogger und seit September 2011 Betreiber dieses Blogs. Kommentare zu meinen Artikeln sind immer gerne gesehen und wer Fragen hat, erreicht mich am besten per E-Mail

Post A Comment: