Dieser kleine Giftzwerg hat es Faustdick unter der Haube: 331 PS und 411 Nm Drehmoment leistet dieser Abarth 500 von Pogea Racing. - Foto: Pogea Racing
Der PS-Wahn der Automobilhersteller und Tuner zieht weiter seine Kreise. Nicht nur Kompakt-, Sport- und Supersportwagen werden immer leistungsstärker, sondern auch die Kleinsten. Vor ein paar Jahren hätte wohl niemand geglaubt, dass es irgendwann selbst Kleinstwagen mit Sportwagen vom Kaliber eines Porsche aufnehmen könnten. Das dem aber so ist, beweist jetzt der deutsche Tuner Pogea Racing, die den Abarth 500 auf ein bisher nicht vorstellbares Niveau befördern.


Der Tuner aus Friedrichshafen geniest in der Tuningszene einen ausgesprochen guten Ruf. Besonders die verschiedensten Modifikationen an der kultigen Knutschkugel aus Italien hat Pogea Racing schon längst weit über die Stadtgrenze hinaus bekannt werden lassen. Mit ihrem neuesten Projekt werden die Jungs und Mädels aus dem Allgäu ihren Ruf einmal mehr gerecht und dürften auf der Beliebtheitsskala der Tuning-Fans sicher deutlich zugelegt haben.
Der Innenraum erstrahlt im Mix aus Luxus und Sportlichkeit. Leder und Alcantara wohin das Auge auch sieht. Besonders hübsch: Die Rautensteppung an den Türverkleidungen und den Recaro Sportsitzen. - Foto: Pogea Racing
Der Tuner vom Bodensee nahm sich einen Abarth 500 zur Brust und krempelte diesen komplett auf Links. Im Innenraum schmiss die Tuningschmiede nicht nur die komplette Rücksitzbank raus, um Gewicht einzusparen, auch die beiden Vordersitze wurden zwar nicht komplett entsorgt aber durch neue Recaro Sportster CS Sportsitze mit integrierten Seitenairbags ersetzt. Wie es bei Pogea dabei "Usus" ist, wurden diese nicht einfach nur 1:1 von der Stange verbaut, sondern vorher mit feinsten Leder und Alcantara bezogen. Die sehr hübsch anzusehende Rautensteppung findet sich dabei nicht nur auf dem Gestühl wieder, sondern ziert auch die Türverkleidungen des kleinen Italieners. Selbiges gilt übrigens auch für die Mittelkonsole und den Armaturenträger, die ebenfalls mit Leder und Alcantara bezogen wurden. Abgerundet wird das sehr sportlich wie geschmackvolle Ambiente des Pogea Racing Abarth 500 durch eine neue LED-Innenraumbeleuchtung und neuen Lautsprecher von "Beats by Dr. Dre".
Wer diesen kleinen Italiener unterschätzt bekommt wohl nur diese Seite zu Gesicht. - Foto: Pogea Racing
Äußerlich gibt sich der im matten Montereyblau von Koenigsegg lackierte Abarth 500 von Pogea Racing erst auf den zweiten Blick als echter Brandstifter zu erkennen. Kennern dürfte sofort die modifizierte Frontschürze mit ihren großen Lufteinlässen ins Auge stechen. Auch die Motorhaube mit NACA-Lufteinlässen und Luftauslässen vom Abarth 500 Trofeo zeugt dafür, dass es sich hierbei um einen sehr temperamentvollen Italiener handelt. Auch am Heck deuten der Dachkantenspoiler und ein neuer Diffusoreinsatz dessen Potenz zumindest schon einmal an. Alle Teile fügen sich sehr harmonisch in das Gesamtbild ein und sind zudem auch allesamt sehr leicht. Kohlefaser ist hier das Zauberwort, dass neben dem Verzicht der Rückbank und den leichten OZ Superturismo GT Leichtmetallfelgen in der Dimension 205/40 R 17 dafür sorgt das der Pogea Racing Abarth 500 gegenüber einem herkömmlichen Abarth 500 71 Kilogramm weniger auf die Waage bringt.
Pogea Racing holt aus dem 1,4-Liter-Vierzylinder-Turbomotor 331 PS und 411 Nm Drehmoment heraus. Damit beschleunigt der kleine Italiener in 5,1 Sekunden von 0-100 und ist in der Spitze bis zu 262 km/h schnell. - Foto: Pogea Racing
Wie im Innenraum und an der Karosserie belässt es der Tuner auch unter dem Blechkleid nur an sehr weniger Stellen beim Serienzustand. Während der Abarth 500 aus dem 1,4-Liter-Vierzylinder--Turbomotor 160 PS schöpft und auf die Vorderachse loslässt, tummeln sich, nachdem Pogea seine Arbeiten an diesem blauen Biest abgeschlossen hat, 331 muntere Pferdchen unter der kleinen Motorhaube. Erreicht hat der Tuner dieses Plus von mehr als 100 Prozent durch tiefgreifende Änderungen und Optimierungen. Unter anderem wurden der Zylinderkopf geändert und die Nockenwellen geändert. Zudem kommen neue Schmiedekolben, größere Ladeluftkühler, eine zusätzliche Kraftstoffpumpe, neue Injektoren, größere Ein- und Auslasskanälen, neue Turbolader und Pleuel mit H-Schaften zum Einsatz die die Leistung auf mehr als das doppelte ansteigen lassen. Auch das Drehmoment nahm deutlich zu und wird jetzt mit 411 Newtonmeter angegeben. 

Das Plus an Mehrleistung macht sich spätestens beim ersten beherzten Tritt aufs Gaspedal bemerkbar. Laut Pogea Racing sprintet der kleine blaue Italiener in nur 5,1 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit gibt der Tuner mit aberwitzigen 262 km/h an. Damit dürfte der Abarth 500 von Pogea Racing auf der linken Spur der Autobahn nicht nur geduldet sondern vielmehr herzlich willkommen sein. Doch die Autobahn ist nicht das eigentliche Revier des kleinen Italieners. Vielmehr dürfte dessen Territorium kurvenreiche Landstraßen oder die Nürburgring Nordschleife sein, denn auch in Sachen Agilität und Bremsen hilft der Tuner dem Abarth deutlich auf die Sprünge. 
Der neue Diffusoransatz sorgt für mehr Abtrieb und die neue Abgasanlage mit Klappensteuerung für ein sehr spezielles Klangerlebnis. - Foto: Pogea Racing
Zum Einsatz kommt hier ein in Sportfahrwerk von KW. Dieses lässt sich in Zug- und Druckstufe verstellen und sorgt darüber hinaus dafür, dass dieser durch progressiv gewickelte, kürzere Federn um bis zu 45 Millimeter näher am Asphalt kauert. Dank der Abgasanlage mit Klappensteuerung (via Fernbedienung) genießen die Insassen und Schaulustigen am Streckenrand eine wahre Symphonie und für erstklassige Entschleunigungswerte sorgt die Sechskolben-Bremsanlage mit 313mm großen Bremsscheiben an der Vorderachse. An der Hinterachse kommen Komponenten vom esseesse-Modell zum Einsatz, 

Wer nun Gefallen an diesem "blauen Wunder" gefunden hat und bereits einen Abarth 500 sein Eigen nennt, ist mit mindestens 12.500 Euro dabei. Wer noch keinen besitzt und dies gern ändern möchte, wird ebenfalls bei Pogea fündig. Der Tuner bietet nämlich auch Komplettfahrzeuge an. Die Preise beginnen dabei bei mindestens 43.500 Euro. Wem das allerdings zu viel sein sollte, der sollte mal bei italo-welt.de vorbeischauen, dort lässt sich auch mit einem kleinen Budget viel aus dem Fiat 500 herausholen.

Bildergalerie


Foto(s) © Pogea Racing
Daniel L

Daniel L

Seit dem Kleinkindalter vom Automobil- und Motorsport-Virus infiziert. Seit 2009 Blogger und seit September 2011 Betreiber dieses Blogs. Kommentare zu meinen Artikeln sind immer gerne gesehen und wer Fragen hat, erreicht mich am besten per E-Mail

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