Wer auf der Suche nach einem neuen Fahrzeug ist, hat besonders im Segment der Kompakten die Qual der Wahl. Nirgendwo anders sind die Auswahl-, Ausstattungs- und Antriebsmöglichkeiten so groß und vielfältig wie hier.
Jetzt wo es draußen wieder grünt und blüht, das Quecksilber langsam gen Wohlfühltemperatur klettert, steigt bei vielen Autofahrern auch der Wunsch nach einem neuen Fahrzeug. Besonders beliebt sind bei den Deutschen neben den SUVs nach wie vor die Kompaktwagen. Laut dem Kraftfahrt Bundesamt (KBA) war im vergangenen Monat mit 27,2 Prozent mehr als jedes vierte neu zugelassene Auto eines aus eben diesem Segment. Ihre hohe Attraktivität liegt dabei auf der Hand: es gibt sie in den unterschiedlichsten Ausführungen, Ausstattungen, Varianten und mit nahezu allen vorstellbaren Motorisierungen. Darüber hinaus bieten sie ausreichend Platz und Komfort, sind sparsam und lassen gerade im Großstadtdschungel bei der Suche nach einem Parkplatz die Fahrt nicht zu einer Höllenfahrt werden.

Der Klassenprimus 

 

Der VW Golf ist nach wie vor der Klassenprimus, doch die Luft für den niedersächsischen Bestseller wird dünner. - Foto: Volkswagen
Der bekannteste Vertreter in diesem Segment ist dabei der Namensgeber dieser Klasse - der Golf. Der Bestseller aus Wolfsburger nimmt seit Tag um Tag und Jahr um Jahr die Führungsposition bei den Verkaufszahlen ein. Kein anderes Fahrzeug kommt dabei auch nur Ansatzweise an dessen Zahlen heran und das, obwohl der Autobauer aus Niedersachsen aufgrund des Abgasskandals gerade arg gebeutelt ist. Das die anderen Autohersteller aus diesem Vorfall noch keinen Profit schlagen und am VW Golf vorbeiziehen konnten, liegt zum einen an seinem ausgesprochen guten Ruf und zum anderen daran, dass die Wolfsburger mit ihrer „eierlegende Wollmilchsau“ die verschiedensten Ansprüche ihrer Kunden gerecht werden. Es gibt ihn als günstiges Einstiegsmodell, als sportliches Allroundtalent sowie als komfortablen Kilometerfresser. Damit der Golf auch in Zukunft der Maßstab innerhalb dieses Segment bleibt, wird VW diesen noch in diesem Jahr ein Facelift spendieren. Dann wird er nicht nur optisch aufgewertet, sondern auch mit technischen Highlights ausgestattet werden, die man so bisher eher aus der Oberklasse kannte. Dazu zählen unter anderem die Voll-LED-Scheinwerfer und das virtuelle Cockpit. Zudem könnte mit dem Golf R420 auch die 400 PS Marke geknackt werden, eine Zahl die innerhalb der Golfklasse bis vor wenigen Jahren noch für unmöglich galt.

Die Herausforderer

 

Ernstzunehmende Alternativen zum Golf sind unter anderem der Ford Focus, Hyundai i30, Kia cee'd oder der preisgekrönte Opel Astra. - Foto: Opel
In kaum einen anderen Segment tummeln sich so viele Mitbewerber, wie im Segment der Kompaktwagen. Die schärfsten Kontrahenten kommen dabei aus dem Hause VW selbst sowie aus Fernost, Rüsselsheim und Köln. Der SEAT Leon und Skoda Octavia erfreuen sich größter Beliebtheit, sind in puncto Verarbeitung zum Golf auf Augenhöhe und können den Wolfsburger sogar bei den Platzverhältnissen übertrumpfen. Auch die koreanische Konkurrenz von Hyundai und Kia wird längst nicht mehr nur belächelt, sondern vielmehr als ernstzunehmende Konkurrenz wahr genommen. Die neuesten Generationen des Hyundai i30 und des Kia cee'd sind komfortabler, luxuriöser und intuitiver als je zuvor und punkten darüber hinaus mit einem sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis sowie mit einer umfangreichen Garantie von 5 bzw. 7 Jahren.

Ein sehr gefälliges Design zeichnet auch den neuen Opel Astra aus, der dafür in diesem Jahr mit dem renommierten Preis "Auto des Jahres 2016" ausgezeichnet wurde. Zudem verfügt der Astra mit seinen optional erhältlichen Matrix-Licht IntelliLux LED über ein Alleinstellungsmerkmal in diesem Segment, denn weder der Verkaufsschlager aus Wolfsburg noch die deutlich teurere Premium-Konkurrenz kann mit solchen Scheinwerfern dienen. Auch im Interieur zeigt sich der neue Astra deutlich aufgewertet. Vorbei sind die Zeiten als die Mittelkonsole mit Schaltern, Tasten und Knöpfen übersät waren, heute ist hier weniger viel mehr. Letzteres trifft im übrigen auch auf den Ford Focus zu. Auch hier hat man sich der Kritik der Kunden angenommen und mit dem Anfang 2015 eingeführten Facelift stark nachgebessert.

Die "Underdogs"


Wer ein besonders hohes Maß an aktive und passive Sicherheit legt, dürfte mit dem Volvo V40 bestens bedient sein. - Foto: Volvo
Wer fernab des Mainstreams unterwegs sein möchte, dürfte etwa mit dem Mazda3, der Alfa Romeo Giulietta oder dem Volvo V40 bestens bedient sein. Diese Fahrzeuge zeichnen sich durch die Bank weg durch ein temperamentvolles Design und, gerade bei Volvo, durch ein sehr hohes Sicherheitsniveau aus. Der V40 fuhr beim europäischen NCAP Crashtest 2012 natürlich selbstredend fünf Sterne ein und erreichte damals mit 88 Prozent einen bisher unerreichten Bestwert im Bereich Fußgängerschutz. Weitere Fahrzeuge die um die Gunst der Käufer buhlen, allerdings nicht so häufig im Straßenverkehr anzutreffen sind, sind der Nissan Pulsar, der Infiniti Q30, der Honda Civic sowie die französischen  Mitbewerber Peugeot 308 und Renault Mégane.

Die "Oberklasse" unter den Kompakten

 

Sportlichkeit und Luxus in Perfektion, dass ist die A3-Familie von Audi. - Foto: Audi
Wie wichtig dieses Segment für die Hersteller ist, zeigen die sogenannten "Premium-Hersteller", die hier schon seit geraumer Zeit mitmischen. Besonders stark nachgefragt sind dabei die Modelle aus dem Hause Audi, BMW und Mercedes-Benz. Auch ausländische Mitbewerber wie Infinti mit dem Q30 und Volvo (V40) buhlen hier um die Gunst der Kunden kommen dabei aber bei weiten nicht an die Absatzzahlen der deutschen Platzhirsche heran. Nimmt man die Zahlen des Kraftfahrt Bundesamt als Referenz, ist hier die A3-Familie gerade der Bestseller schlechthin. Im vergangenen Monat kam dieser auf 6.734 Neuzulassungen und nimmt damit hinter dem VW Golf und dem VW Passat die dritte Position im Gesamtranking ein. Die 1er-Reihe von BMW landete mit 3.973 Neuzulassungen auf Rang 19 und die Mercedes A-Klasse wurde insgesamt 3.079 mal neu zugelassen und findet sich damit, wie auch schon im Monat Februar, auf Gesamtrang 27 wieder.

Damit der Ringträger auch in Zukunft vor seinen ärgsten Widersachern bleibt, hat Audi seinem Bestseller nun ein kleines aber feines Facelift spendiert. Dieses ist dabei weniger optischer als technischer Kultur und lässt darauf schließen, was auch der Plattformgleiche Golf erhalten könnte. Unter anderem hält nun das virtuelle Cockpit auch in der A3-Familie Einzug und zum anderen wurde bei den Assistenzsystemen weiter nachgebessert. Neu ist dabei der "Stauassistent" der im zäh fließenden Verkehr für kurze Zeit die Lenk-,Beschleunigungs- und Abbremsarbeit übernimmt. Ebenso umfangreich wie die Anzahl der Sicherheits- und Assistenzsysteme ist auch die Auswahl bei den Triebwerken. Die Auswahl reicht dabei vom kleinen und sparsamen Dreizylinder mit 110 PS und geht hoch bis zum kraftvollen RS3, der von einem 2,5-Liter-Fünfzylinder befeuert wird, der 367 PS leistet. Damit ist der RS3 aber noch nicht einmal der stärkste im Bunde, denn mit 381 PS setzt hier der A 45 AMG von Mercedes den Benchmark.

Die Sportlichen


Bei den "Hot Hatchbacks" treiben es die Hersteller gerade auf die Spitze. Ganz neu hinzugestoßen ist jetzt der Focus RS mit 350 PS und Allradantrieb. - Foto: Ford
Die Kompaktwagen sind ganz gewiss nicht nur Brot-und-Butter-Fahrzeuge mit denen man komfortabel von A nach B kommt, sondern mit unter waschechte Allroundtalente, die auch für den Einsatz auf Nordschleife bestens geeignet sind. Was vor mehr als 40 Jahren mit dem Golf GTI begann schraubte sich in den letzten Jahren hoch auf bis zu 381 PS. Die A-Klasse von AMG ist hier der Benchmark und wie der RS3 von Audi auf Wunsch bis zu 280 km/h schnell. An diese Höchstgeschwindigkeit reicht auch fast der neue Honda Civic Type R heran, der mit einem Top-Speed von 270 km/h angegeben ist und auf der legendären Nordschleife des Nürburgring mit einer Zeit von 7:50 Minuten den Rundenrekord des schnellsten Fronttrieblers hält. Auch Ford hält hier mit dem neuen Focus RS genauso wie SEAT mit dem Leon Cupra ein verdammt heißes Eisen im Feuer. In Zukunft erwarten wir hier noch den neuen Mazda3 MPS sowie die neueste Generation des Mégane R.S., der dann im Gegensatz zu seinem Vorgänger mit Allrad kommen soll. Von mehr als 300 PS ist aktuell die Rede, die aus einem 1,6-Liter-Vierzylinder gekitzelt werden soll. An den Motor soll ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe geflanscht werden, der den Franzosen in unter 5 Sekunden auf Tempo 100 schnellen lassen soll.

Die Alternativen


Im Segment der Kompaktwagen hat man auch bei den alternativen Antrieben eine große Auswahlmöglichkeit. - Foto: Nissan
So riesig die Auswahl an Modellen ist, so groß ist auch die Auswahl bei den Antrieben. Neben den konventionellen Benzin- und Diesel-Motoren findet sich in diesem Segment auch die wohl größte Auswahlmöglichkeit an alternativen Antrieben. Da wäre zum einen der Plug-in-Hybrid den sich vor allem Toyota angenommen und in der Vergangenheit immer weiter entwickelt hat und dementsprechend hier auch eine Vorreiterrolle einnimmt. Zudem findet man im Kompaktwagen-Segment großflächig die Möglichkeit sein Auto bereits ab Werk mit Erd- oder Flüssiggas zu betrieben. Auch der Elektromobilität verschließt man sich in diesem Segment nicht. Hier sind neben Nissan mit dem Leaf auch der eGolf sowie der Focus electric vertreten. Zwar sind diese Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen noch echte Exoten, doch vielleicht ändert sich das ja in naher Zukunft bereits. Die Bundesregierung hat heute bekanntgegeben, dass eine Kaufprämie beschlossen wurde. Wer sich für ein rein elektrisch betriebenes Fahrzeug entscheidet erhält demnach vom Staat einen Zuschuss von bis zu 4.000 Euro. Das Bonussystem soll bereits in wenigen Tagen (zum 1. Mai 2016) in Kraft treten und dafür sorgen, dass sich in Zukunft mehr Käufer für Elektroauto als für einen Spritfresser entscheiden.

Ihr seht also, das Segment der Kompaktwagen ist riesig und äußerst vielfältig. Hier dürfte sicherlich das passende für jeden Geschmack und Geldbeutel dabei sein. Für die, die sich als Erstbesitzer für eines dieser Fahrzeuge eintragen lassen möchten, bietet autohaus24.de super Angebote und nimmt den alten Gebrauchten auch noch in Zahlung.

Wer jedoch darauf verzichten kann als Erstbesitzer eingetragen zu werden und stattdessen etwas weniger bezahlen möchte, der sollte unbedingt auch mal einen Blick bei mobile.de wagen. Hier gibt es bereits einige der oben beschriebenen Modelle als Gebrauchtwagen.
Daniel L

Daniel L

Seit dem Kleinkindalter vom Automobil- und Motorsport-Virus infiziert. Seit 2009 Blogger und seit September 2011 Betreiber dieses Blogs. Kommentare zu meinen Artikeln sind immer gerne gesehen und wer Fragen hat, erreicht mich am besten per E-Mail

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