Schon heute ein Klassiker: der Alfa Romeo 8C Competizione
Es gibt Fahrzeuge die nimmt man im Straßenverkehr nicht wahr und es gibt Fahrzeuge, an deren Scheibe man sich die Nasen platt drückt. Zu letzteren zählt zweifelsohne der Alfa Romeo 8C Competizione ein Auto welches bereits vor seiner Premiere für ordentlich Gesprächsstoff sorgte, dies später bei seiner Vorstellung in Frankfurt ebenfalls tat und bis heute nicht abgelegt hat.

Wenn die Italiener etwas können, dann Autos zu bauen die einen dahin schmelzen lassen. Egal ob nun Giulia, 4C oder der bereits heute legendäre 8C Alfa versteht es wie kaum ein anderer Hersteller Autos mit leidenschaftlichen Design zu bauen, an denen man sich nur schwerlich satt sehen kann. Ganz besonders trifft dieses dabei auf letztgenannten zu. Der 8C Competizione fasziniert seit seiner Präsentation auf der IAA im September 2003 sicherlich nicht nur Alfistis, sondern jeden, der sich auch nur ein wenig für Automobile interessiert. Ich würde sogar soweit gehen und dem 8C Competizione den Titel mit dem leidenschaftlichsten und aufregendsten Design des 21 Jahrhunderts zu verleihen.
Dieses aufregende Design haben wir dem Allgäuer Wolfgang Egger zu verdanken. Danke Wolfgang!
Auch wenn man es dem 8C Competizione sicherlich nicht ansieht, stammt der Karosserieentwurf nicht von einem italienischen Designer mit besonders viel Temperament sondern vom deutschen Designer Wolfgang Egger. Diesem haben wir dabei nicht nur diesen automobilen Traum auf vier Rädern zu verdanken, sondern er war es auch, der in erster Linie für das Aussehen des Alfa Romeo Nuvola, 156, 166 und 147 verantwortlich war. Aktuell ist er für die chinesische Marke BYD tätig was wiederum bedeuten dürfte, dass dieser Hersteller vielleicht in Zukunft nicht mehr nur durch inakzeptable Crashtestwerte und abgekupferte Designelemente von sich reden macht, sondern durch ein ansprechendes Ganzes.
Alfa Romeo 8C Competizione in der wunderschönen Farbe "rosso otto tschi".
Aber zurück zum 8C! Der 8C wurde, wie bereits erwähnt, Anfang des 21 Jahrhunderts vorgestellt und erinnerte an die gleichnamige Automobilserie, welche Alfa von 1931 bis 1939 herstellte. Der Name 8C steht dabei im übrigen für "Otto Cilindri" also für Acht Zylinder. Weitere Gemeinsamkeiten zum Urahn aus den 1930er-Jahren sind die Karosserievarianten: So gab es den 8C Competizione nicht nur als 2-türiges Coupé, sondern auch als luftigen 8C Spider. Eine weitere Gemeinsamkeit war das satte, geschmeidige rot, welches auf den Namen "rosso otto tschi" (auf deutsch also "Rot 8C") getauft wurde und an den legendären Urahn erinnern soll. Naben diesem Farbton konnte außerdem noch zwischen einem weiteren Rotton, gelb und schwarz gewählt werden.

Das Coupé wie auch das Cabrio wurden in einer streng limitierten Stückzahl von jeweils 500 Exemplaren angeboten. Die Produktion sowie die Auslieferung der ersten Fahrzeuge fand 2007 statt. Anfang 2009 war dann auch schon wieder Schluss, dann rollte mit Nummer 500 bereits das letzte Fahrzeug vom Band. Ein Jahr nach dem Alfa Romeo mit der Produktion des 8C begann, wurde dann auch die endgültige Version des offenen Spiders auf dem Genfer Autombil Salon vorgestellt, dessen Produktion ebenfalls nach zwei Jahren bereits beendet werden konnte. Insgesamt wurden somit also genau 1.000 Fahrzeuge gebaut. Danach war Schluss, aber nicht weil etwa das Interesse der gutbetuchten Käuferschicht abflaute, sondern weil man Wort hielt. Wenn man wollte hätte man auch deutlich mehr Fahrzeuge absetzten können. Alfa lies einige Jahre später verlauten, dass man fast 1.500 Vorbestellungen auf dem Tisch vorliegen hatte.
Der 4,7 Liter große Achtzylinder lässt den chicen Italiener bei Bedarf in 4,2 Sekunden von Null auf 100 km/h schießen.
Die Alfistis hätte dabei sicherlich nicht weiter gestört, dass der 8C eigentlich nur äußerlich ein Alfa ist. Unter seiner formschönen Karosserie verbarg sich Technik aus dem Hause Maserati. Von der Marke mit dem Dreizack stammte nicht nur der Achtzylinder mit 4,7 Liter Hubraum und 450 PS, sondern auch das Transaxle-Konstruktionsprinzip: also Motor vorne, Getriebe hinten. Die Gewichtsverteilung dürfte demnach also perfekt gewesen sein bzw. dürfte sie auch noch heute sein und die damit verbundenen Fahrleistungen sind mit dem hinter der Vorderachse positionieren Motor sowieso über jeden Zweifel erhaben.

Laut Datenblatt sprintet der 1585 Kilogramm leichte Competizione in 4,2 Sekunden von Null auf 100 km/h. In der Spitze sind mit diesem rassigen Italiener bis zu 292 km/h möglich. Damit bleibt er 3 km/h hinter dem offenen Spider zurück. Diesem nimmt er aber wiederum 0,2 Sekunden beim Sprint von 0 auf 100 km/h ab, was aber wiederum dem 90 Kilogramm höheren Leergewicht geschuldet ist. In beiden Fällen übernimmt eine Sechsgang-Automatik die Schaltvorgänge, die bei Bedarf auch von Hand am Lenkrad vorgenommen werden können.

Wer spätestens jetzt gefallen an einem solchen Fahrzeug gefunden hat, sollte über die nötige Liquidität verfügen. Mit 160.000 Euro war der Competizione schon damals kein Schnäppchen, vom Spider ganz zu Schweigen dessen Grundpreis betrug 2008 bereits 211.285 Euro. In den letzten Jahren sind beide Karosserievarianten deutlich im Preis gestiegen wobei der Competizione sich bisher als deutlich besseres Spekulationsobjekt erwies. Unter den aktuell (Stand: 1. Januar 2018) 19 gelisteten Fahrzeugen bei mobile.de beginnt der Einstieg in die schöne Alfa 8C-Welt bei 216.000 Euro. Für den Competizione muss dagegen deutlich tiefer ins Portmonee gegriffen werden, dieser ist aktuell, wenn man bei einem deutschen Händler kaufen möchte, nicht für weniger als 270.000 Euro zu haben.

Bildergalerie

Daniel L

Daniel L

Seit dem Kleinkindalter vom Automobil- und Motorsport-Virus infiziert. Seit 2009 Blogger und seit September 2011 Betreiber dieses Blogs. Kommentare zu meinen Artikeln sind immer gerne gesehen und wer Fragen hat, erreicht mich am besten per E-Mail

Post A Comment: