Ab Sommer im Handel: Der "neue" Audi A3. Der kompakte Bestseller aus Ingolstadt erhält das aus dem TT bekannte virtuelle Cockpit, einen Dreizylinder und eine leicht geschärfte Optik samt Matrix-LED-Scheinwerfer.
Zeitlos wirkt der Audi A3 auch noch gut vier Jahre nach seiner Markteinführung. Technisch sieht man das bei Audi aber wohl ein wenig anders, weshalb die Ingolstädter dem kompakten Bestseller nun eine umfassende Aufwertung spendierten. Diese umfasst dabei die komplette A3-Baureihe - ausgenommen vom RS3 Sportback. Alle Modelle, egal ob 3-Türer, Sportback, Cabrio, Limousine und die sportlichen S-Modelle, erhalten eine dezente optische und technisch umso größere Aufwertung. Zu den Highlights zählen dabei das virtuelle Cockpit und neue Fahrerassistenzsysteme.

Der A3 wird intelligenter: Nach einigen anderen Fahrzeugen aus dem Volkswagen-Konzern erhält nun auch der A3 den Stauassistenten, der es dem Fahrer ermöglicht die Kontrolle im zäh fließenden Verkehr kurzzeitig an das Fahrzeug abzugeben.  - Foto: Audi
Bei Letzteren handelt es sich um den weiterentwickelten Audi active lane assist und den Audi pre sense front inklusive vorausschauendem Fußgängerschutz, der die Sicherheit und den Komfort weiter steigern sollen. Darüber hinaus umfasst das Angebot der Assistenzsysteme künftig auch einen Stauassistent, der mit der Audi adaptive cruise control (ACC) mit Stop&Go-Funktion zusammenarbeitet. Das optionale System hält das Auto auf Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug, kombiniert mit der S tronic fährt es nach kurzem Stillstand wieder automatisiert an. Im zäh fließenden Verkehr bis 65 km/h übernimmt der Stauassistent auf gut ausgebauten Straßen kurzfristig auch die Lenkarbeit. Eine weitere Neuheit für die A3-Familie ist der optional verfügbare Emergency Assist. Das System leitet das Bremsen bis zum sicheren Stillstand ein, wenn trotz erfolgter Warnungen keine Lenkaktivität des Fahrers erkannt wird. Der neue Querverkehrassistent hinten warnt den Fahrer vor querendem Verkehr, beispielsweise wenn er langsam aus einer Querparklücke heraussetzt.
Zur Markteinführung im Sommer 2016 werden drei Benziner und drei Diesel zur Wahl stehen. - Foto: Audi
Neu und weiterentwickelt präsentiert sich auch die Motorenpalette des A3. Diese umfasst sechs Aggregate, drei Benzin- und drei Diesel-Motoren, die eine Leistungsspanne von 110 bis 190 PS abdecken. Den Einstieg in die neue, schöne und nicht ganz preiswerte A3-Welt markiert dabei der neue Dreizylinder-Benziner mit 1,0-Liter-Hubraum. Der 1.0 TFSI leistet 115 PS und stellt zwischen 2.000 bis 3.500 Umdrehungen pro Minute ein maximales Drehmoment von 200 Nm zur Verfügung. Laut Audi soll der Dreizylinder äußerst effizient sein und über sportliche Fahreigenschaften verfügen.

Über den Dreizylinder rangiert der 1.4 TFSI COD ultra, der wohl der beste Kompromiss aus Wirtschaftlichkeit und Fahrspaß sein dürfte. Der Vierzylinder schöpft aus 1,4-Liter-Hubraum 150 PS und entwickelt ein maximales Drehmoment von bis zu 250 Nm. Das besondere an diesem Motor: sollte einmal nicht die Leistung abgerufen werden, schalten sich unmerklich zwei Zylinder ab und der A3 gleitet dann auf zwei Zylindern dahin. Damit soll der Verbrauch möglichst niedrig gehalten werden. Wie niedrig genau, wollte oder konnte Audi heute allerdings noch nicht mitteilen.

Beim dritten und damit stärksten Benziner handelt es sich um einen völlig neu entwickelten Vierzylinder mit 2,0-Liter-Hubraum. Das moderne Aggregat verfügt über ein innovatives Brennverfahren und leistet 190 PS. Das Drehmoment beträgt 320 Nm, welches über ein sehr breites Drehzahlband von 1.500 bis 4.200 U/min zur Verfügung steht. An den Motor flanscht Audi die vollständig neu entwickelte Siebengang S tronic mit Nasskupplung, die das bislang eingesetzte Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe ablöst.
Der S3 bringt es künftig auf 10 PS und 20 Nm mehr. Auf der Habenseite stehen somit 310 PS und 400 Nm.
Wer sich noch mehr Power wünscht, dürfte beim S3 fündig werden. Der kompakte Kraftprotz leistet nun 10 PS mehr und bringt es damit auf 310 PS. Auch das Drehmoment erhöht sich: Hier stehen jetzt 400 und damit 20 Nm mehr als bisher auf der Habenseite. Außerdem haben die Ingenieure eine S3-spezifische Steuerung für die Elektronische Stabilisierungskontrolle ESC und die Lamellen-Kupplung integriert. Das Resultat: noch mehr Fahrdynamik, Fahrspaß und Sicherheit.

Bei den Selbstzündern stehen ab Sommer ebenfalls drei Motoren zur Wahl. Kunden können dabei zwischen dem 1,6-Liter-TDI und dem bewährten 2,0-Liter-Vierzylinder-TDI wählen, den Audi in zwei Leistungsstufen anbieten wird. Während der Einstiegs-TDI mit 1,6-Liter-Hubraum 110 PS leistet, verfügt der Vierzylinder-TDI mit 2,0-Liter-Hubraum wahlweise über 150 PS und 340 Nm sowie kurze Zeit später über 184 PS und 380 Nm.
Auch der g-tron ist weiterhin im Aufgebot und richtet sich an all jene, die besonders effizient unterwegs sein wollen. - Foto: Audi
Neben den konventionellen Antrieben wird es den A3 natürlich auch weiterhin als e- und auch als g-tron geben. Beim e-tron handelt es sich um einen Plug-in-Hybrid der es auf eine Systemleistung von 204 PS bringt und beim g-tron kommt kein herkömmlicher Kraftstoff, sondern Erdgas oder auch auch das nahezu klimaneutral produzierte Audi e-gas zum Einsatz. Laut Audi überzeugt gerade dieser Antrieb mit einer vorbildlichen Effizienz: Die Kraftstoffkosten für den Kunden liegen im Bereich von vier Euro pro 100 Kilometer. Dank der bivalenten Auslegung des Vierzylinders beträgt die Reichweite mit Gas im NEFZ-Zyklus mehr als 400 Kilometer, mit Benzin kommen bis zu 900 Kilometer hinzu.

Diese Zahlen versprechen auf dem Papier schon einmal reichlich Fahrspaß, damit das auch in der Realität so bleibt, verfügt der kompakte Ingolstädter über eine mehr auf Sportlichkeit abgestimmte Federung. Wem diese nicht reicht, der kann zum optionalen Sportfahrwerk greifen, damit senkt sich der Schwerpunkt um 15mm ab und wem auch das noch nicht gänzlich überzeugt, der kann zum ebenfalls optional erhältlichen S line Sportfahrwerk greifen, dann kauert der Bayer 25mm näher am Asphalt. Für noch mehr Fahrspaß dürfte darüber hinaus die elektrisch unterstützte Progressivlenkung sorgen. Diese ist im neuen Audi S3 Serie und kann auch in den "normalen" Modellen für einen geringen Obolus erworben werden.
Zu den optischen Änderungen an der Front zählen der nun noch dominantere Kühlergrill, die neuen Scheinwerfer sowie die leicht modifizierte Frontschürze. 
Um den neuen A3 von seinem Vorgänger zu unterscheiden, muss schon sehr genau hingesehen werden. Selbst Audi-Jünger werden genau hinsehen müssen um auf den ersten Blick überhaupt Unterschiede feststellen zu können. Neu ist unter anderem der stärker konturierte und breitere Kühlergrill. Auch neu: die Scheinwerfer. Diese fallen beim 2016er-Modell flacher aus und zeichnen sich durch einen unten gezackten Rand aus. Mit der Einführung des neuen A3 schickt Audi die guten alten Halogenlampen in Rente, denn ab sofort sind Xenon-Scheinwerfer Serie und Matrix-LED-Scheinwerfer gegen Aufpreis erhältlich.
Am Heck fallen einem der neue Diffusor sowie die neue Lichtgrafik der Rückleuchten auf. - Foto: Audi
Auch das Heck wurde sehr leicht modifiziert und verfügt nun über einen neu gestalteten Diffusor sowie über eine eine neue Lichtgrafik in den Rückleuchten. Abgerundet wird der neue Look durch neue LM-Felgen Designs sowie durch eine ausgeweitete Farbpalette. Insgesamt stehen nicht weniger als 12 Lackierungen zur Wahl. Darunter auch Arablau, Kosmosblau, Nanograu, Tangorot und Vegasgelb, die ganz neu ins Farbprogramm aufgenommen wurden. Für das S line Exterieurpaket ist die Lackierung Daytonagrau Perleffekt reserviert.

Blick in den Innenraum des neuen Audi A3. Neu ist das virtuelle Cockpit, das neu designte Leder-Multifunktionslenkrad, welches auf Wunsch auch bheizbar ist, sowie die neueste MMI Generation. - Foto: Audi
Im Interieur wartet sicherlich die mit Abstand größte Neuerung. Nach TT, R8 und A4 bekommt nun auch die A3-Familie das virtuelle Cockpit verbaut. Das Audi virtual cockpit bildet die wichtigsten fahrrelevanten Informationen hochaufgelöst auf einem TFT-Bildschirm mit 12,3-Zoll Diagonale ab. Mit der „View“-Taste am Multifunktionslenkrad (welches auf Wunsch nun auch beheizbar ist) kann der Fahrer zwischen zwei Ansichten wechseln. Im klassischen Modus erscheinen die Instrumente so groß wie bei den gewohnten Analoganzeigen. Im Infotainment-Modus hingegen dominiert ein zentrales Fenster, das der Navigationskarte mehr Platz bietet oder übersichtliche Listen aus den Bereichen Telefon, Radio und Audio anzeigt. Drehzahlmesser und Tacho werden hier als kleine Runduhren dargestellt. Die Menüstruktur im MMI-System ist neu konzipiert. Die Bedienung mit ihren flachen Hierarchien orientiert sich an Smartphones.

Den Mittelpunkt des MMI-Terminals bildet der runde Dreh-/Drücksteller, dessen Ring bei der Topversion weiß beleuchtet ist. Auf seiner Oberfläche ist das berührungsempfindliche Touchpad zur Eingabe von Zeichen und Mehrfingergesten – der Fahrer kann so auch in der Karte zoomen. Oberhalb und neben dem Dreh-/Drücksteller sind Kippschalter und Tasten angebracht, mit denen der Fahrer durch die neu konzipierte Menüstruktur navigieren kann. Die weiterentwickelte Sprachbedienung für Navigation, Radio, Medien und Telefon versteht jetzt auch viele Formulierungen aus der Alltagssprache.

Beim Infotainment setzt der neue Audi A3 ebenfalls Maßstäbe. Das MMI Radio plus mit dem elektrisch ausfahrenden Sieben-Zoll-Monitor ist serienmäßig an Bord. Die auf Wunsch erhältliche MMI Navigation und die MMI Navigation plus mit MMI touch bringen in Verbindung mit dem Baustein Audi connect viele Online-Funktionen ins Auto. Darunter zum Beispiel die Navigation mit Google Earth und Google Street View, Verkehrsinformationen in Echtzeit sowie praktische Hinweise zu Parkplätzen, Reisezielen, Nachrichten oder dem Wetter. Die Übertragung erfolgt auf dem superschnellen Standard LTE. Die dafür benötigte Daten-Flatrate ist dank der neuen, fest im Auto verbauten Audi connect SIM inklusive. Diese embedded SIM (e‑SIM) erhält der Kunde mit der Ausstattung Audi connect in Europa. Sie erlaubt Roaming in den meisten europäischen Ländern. Unabhängig von den integrierten Audi connect Diensten können zusätzlich Datenpakete für die individuelle Internet-Nutzung über den WLAN-Hotspot gebucht werden.

Die kostenlose App Audi MMI connect ermöglicht weitere Services, darunter das Online Media Streaming und die Übertragung des Kalenders vom Smartphone ins MMI. Für den A3 e-tron* stehen darüber hinaus Dienste zur Programmierung des Ladevorgangs, der Abfahrtszeit oder zur Klimatisierung bereit.

Die Einbindung von Mobiltelefonen mit iOS- und Android-Betriebssystem erfolgt per Audi smartphone interface. Die Audi phone box in der Mittelarmlehne bindet das Mobiltelefon per Nahfeld-Kopplung kabellos an die Autoantenne an und ermöglicht induktives Laden.

Laut Audi soll die neue A3-Familie zu Beginn des kommenden Monats (Mai 2016) die Verkaufsfreigabe erhalten und die ersten Fahrzeuge sollen dann im Sommer an de Kunden übergeben werden. Wer sich den A3 vor die Tür stellen möchte, ist mit mindestens 23.300 Euro dabei.

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Bildergalerie

Audi A3


Audi A3 Sportback


Audi A3 Cabriolet


Audi A3 Limousine


Audi A3 Sportback g-tron


Audi S3


Audi S3 Sportback


Audi S3 Limousine


Audi S3 Cabriolet


Foto(s) © Audi
Daniel L

Daniel L

Seit dem Kleinkindalter vom Automobil- und Motorsport-Virus infiziert. Seit 2009 Blogger und seit September 2011 Betreiber dieses Blogs. Kommentare zu meinen Artikeln sind immer gerne gesehen und wer Fragen hat, erreicht mich am besten per E-Mail

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