Am vergangenen Wochenende machte die Formel-E-Weltmeisterschaft Station in Berlin. Wie der Berlin ePrix war, lest ihr hier. |
Wer die Formel E kennt, der dürfte wissen, dass diese Rennserie nicht nur Antriebs bedingt anders ist, alle viele andere. Im Gegensatz zu vielen anderen Rennserien kommt diese zu den Fans und darüber hinaus wird das komplette Rennwochenende in einen einzigen Tag gepackt. Was sich dabei vielleicht am Anfang zu viel anhören mag sorgt dafür, dass bei Fans an den Rennstrecken sicherlich keine Langeweile aufkommt.
In den frühen Morgenstunden stehen hier die Freien Trainings auf dem Programm und wer nun gerade hier denken würde, dass es die 18 Protagonisten hier ruhig und gesittet angehen würden um erst einmal die Strecke kennenzulernen, der irrt. Vom Start weg jagten die 18 Piloten, darunter auch eine Amazone, ihre bis zu 230 km/h schnellen über den 2,030 Kilometer langen Kurs. Natürlich blieben dabei Fehler nicht aus und so kam es bereits in den ersten beiden Freien Trainings zu zahlreichen Verbremsern und auch Mauerkontakten. Den Fans und Beobachtern dürfte dieses forsche herangehen der Piloten aber sicherlich sehr gefallen haben, denn diese bekam so schon in den frühen Morgenstunden sehr viel für ihr Geld geboten.
Daniel Abt wurde im Qualifying starker Dritter. Schneller als der deutsche Lokalmatador waren nur Sébastien Buemi und Jean-Eric Vergne. |
Nick Heidfeld gelang im Zeittraining die fünftschnellste Runde. |
Startaufstellung:
1. Reihe: Buemi - Vergne
2. Reihe: Abt - Bird
3. Reihe: Piquet jr. - Prost
4. Reihe: Turvey - Di Grassi
5. Reihe: Duval - de Silvestro
Nachdem die Startaufstellung für den Berlin ePrix ausgefahren war, unterhielt ein breites Showprogramm die Zuschauer. Im sogenannten eVillage gab es eine Showbühne, VW, Renault und der DMSB waren mit einem eigenen Stand zu gegen und natürlich durften auch Stände nicht fehlen, wo man sich mit offiziellen Formel-E-Fanartikeln eindecken konnte.
Besonders stark frequentiert war dabei der Showpavillon. Dort konnte man unter anderem virtuell über den Berliner-Stadtkurs fahren. Der Schnellste durfte sich anschließend in einem virtuellen Rennen mit den realen Piloten in einem kurzen Rennen messen. Dabei hätte es auch fast zur Sensation gereicht, wenn dieser nicht kurz vor Schluss einen Fehler gemacht hätte. Am Ende fuhr hier Sébastien Buemi vor dem Zuschauer über die virtuelle Ziellinie.
Um kurz nach 16:00 Uhr stand dann das eigentliche Highlight auf dem Programm: das Rennen. Zu diesem Zeitpunt waren sämtliche Plätze auf den Tribünen besetzt und wer kein Ticket mehr ergattern konnte, suchte sich einen Platz hinter den Zäunen rund um die 2.030 Meter lange Strecke. Einige brachten dazu extra eine Leiter mit um das Renngeschehen zu verfolgen. Den absoluten Logenplatz hatten aber eindeutig jene, die es sich auf den Dachterrassen gemütlich machten.
Um kurz nach 16 Uhr sprang die Ampel schließlich von rot auf grün. Wer kein Ticket mehr ergattern konnte, musste nach alternativen Ausschau halten. |
Jean-Eric Vergne vor Nicolas Prost. |
Apropos Fahrzeugwechsel. In dieser Phase konnte des Rennens konnte auch Di Grassi am französischen Virgin-Pilot vorbeiziehen und war damit unmittelbar hinter dem Sohn des "Professors." Kurze Zeit später folgte eine Safety Car-Phase um die Trümmerteile von der Strecke zu entfernen. Nachdem das Rennen wieder freigegeben war, fand Di Grassi schließlich einen Weg an Nicolas Prost vorbei und war damit rund 1,5 Sekunden hinter seinem deutschen Teamkollegen.
Sébastien Buemi ist der Gewinner des ePrix in Berlin. Hinter dem Schweizer folgen der sensationell starke Daniel Abt und dessen Teamkollege Lucas Di Grassi. |
Dementsprechend war anschließend die Miene an der Box der "Äbte." Freude wollte über den zweiten Platz von Daniel Abt und den dritten Platz von Di Grassi nicht wirklich aufkommen. Daniel Abt und den Fans dürfte es aber egal gewesen sein, denn für Abt war es das beste Ergebnis in der Formel E und die deutschen Fans durften beim Heimspiel einen deutschen Fahrer auf dem Siegerpodium bejubeln.
Endergebnis:
1. Sébastien Buemi
2. Daniel Abt
3. Lucas Di Grassi
4. Nicolas Prost
5. Jean-Eric Vergne
6. Robin Frijns
7. Nick Heidfeld
8. Mike Conway
9. Simona De Silvestro
10. Stéphane Sarrazin
Ein packendes Wochenende mit reichlich Action liegt damit hinter uns und wer weiß, womöglich wird über dieses noch sehr lange gesprochen werden, wenn Di Grassi aufgrund der Missachtung der Teamorder der WM-Titel noch durch die Finger rinnt.
Für mich war es der erste Besuch bei der Formel E und auch wenn immer wieder geschimpft wird, dass der Sound mau wäre, ist diese Rennserie trotzdem höchst interessant. Die Rennaction steht denen von anderen Rennserien in nichts nach. Außerdem können die Zuschauer durch den Fan-Boost Einfluss auf das Rennen nehmen und da die Rennserie zu den Zuschauern kommt müssen mit unter auch nicht weiter Anreisewege in kauf genommen werden. Es spricht also sehr viel für diese Rennserie und wer jetzt immer noch nicht überzeugt ist, dem empfehle ich unbedingt selbst sich mal einen Blick von dieser Rennserie zu verschaffen. Ich garantiere euch, ihr werdet eure Meinung spätestens dann revidieren.
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