Camping erfreut sich immer größer werdender Beliebtheit. Doch bevor es auf Reisen geht, gilt es erst einmal das passende Reisemobil bzw. Gespann zu finden. Hier findet ihr einige Tipps damit der Kauf nicht zum Fehlkauf wird...
Jetzt, wo die Temperaturen steigen und es draußen endlich wieder grünt und blüht, zieht es die Menschen in Scharren ins Freie. Viele wollen das schöne Wetter dabei einfach in den umliegenden Parks oder Cafés genießen, es gibt aber auch Menschen denen das nicht reicht und die gleich die große, weite Welt entdecken und erobern wollen. Die Bahn oder das Flugzeug bringt einem dabei schnell ans gewünschte Ziel, doch haben diese Verkehrsmittel den Nachteil, dass man am gewünschten Ort angekommen, ziemlich gebunden und unflexibel ist. Wer also selbst bestimmen möchte wohin und vor allem wie lange die Reise gehen soll, ist mit einem Caravan oder Reisemobil besser beraten. In diesem Artikel geben wir euch einige Tipps, worauf ihr beim Kauf eines gebrauchten Wohnwagens achten solltet.

Der Startschuss für die Campingsaison bilden Jahr für Jahr die Osterferien. Da bis dato das Wetter aber nicht wirklich mitspielen wollte, verzögert sich der Termin etwas nach hinten. Jetzt klettert das Quecksilber allerdings langsam aber sicher in Richtung Wohlfühltemperatur und damit steigt auch die Lust am entdecken und erleben. Die ersten Gespanne und Wohnmobile sind schon längst wieder auf Achse und täglich kommen weitere hinzu. Wer sich dabei vom Reisevirus anstecken lässt und nun plant, mit einem mobilen Heim auf Reisen zu gehen sollte einige Punkte beachten.

Die Wahl der Qual - Das passende Reisemobil zu finden ist nicht einfach


Wohnmobil
Der Markt an Reisemobilen ist riesig. Doch welches ist ds passende? - Foto: flickr.com/Jennifer Best
Der Markt an gebrauchten Wohnmobilen und Wohnwagen ist riesig. Allein bei mobile.de sind aktuell rund 38.000 Inserate online geschaltet. Die Spanne reicht dabei vom günstigen und nicht mehr ganz taufrischen Caravan für knapp 300 Euro bis hin zum absoluten Luxusliner für fast 1,2 Millionen Euro. Die riesige Auswahl überrascht aber nicht wirklich, denn Deutschland genießt nach wie vor den Ruf, dass günstigste Campingland in Europa zu sein. Die Vielzahl an Inseraten kann für den Laien schnell überfordernd sein, weshalb es sich empfiehlt sich im Vorfeld intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen und sich beim Händler gründlich beraten zu lassen. Einer der größten und bekanntesten Händler in Deutschland ist das Caravan Center Bocholt im westlichen Münsterland. Der Händler verfügt nicht nur über rund 300 Fahrzeuge der beiden Marktführer Fendt und Hobby, sondern auch auch über ein Vielzahl an gebrauchte Wohnwagen von Knaus. Hier dürfte also jeder sicherlich das passende finden und ein Fehlkauf ausgeschlossen sein.

Ein Fehlkauf kann dabei schon bei der Wahl des falschen Fahrzeugs beginnen. Es ist daher sehr ratsam sich im Vorfeld genau zu überlegen wie viele Personen damit auf Reise gehen und wie lange diese dauern soll. Möchte man etwa mit der Familie "on the Road" gehen, sollten auch ausreichend Sitz- und Schlafplätze vorhanden sein. Ein weiterer sehr wichtiger Punkt sind die Platzverhältnisse: Hier sollte darauf geachtet werden, dass man sich frei bewegen kann und das auch genügend Stauraum vorhanden ist.

Der Fahrzeugcheck - Innenraum


Im innenraum sollten alle technischen Geräte auf ihre Funktionstüchtigkeit sowie die Garnituren und Schränke auf Feuchtigkeit und Schimmel überprüft werden. - Foto: Morelo
Auch sollte man sich Vorfeld überlegen, in welche Regionen man reisen möchte. Zieht es einem vor allem in Richtung Mittelmeer sollte beim Kauf eines gebrauchten Wohnwagen bzw. Wohnmobils darauf geachtet werden, dass die Klimaanlage auch funktioniert. Andersherum versteht es sich, dass man die Heizung auf ihre Funktion überprüft, wenn man plant etwa die skandinavischen Länder oder die Alpenrepubliken zu erkunden. Darüber hinaus sollte auch der Bordtechnik eine genaue Kontrolle unterzogen werden, denn nur so lassen sich unliebsame Überraschungen beim ersten Camping-Urlaub vermeiden. Die Gasflaschen sollte man an die Gasanlage anschließen und dann den Kühlschrank und den Kocher mit allen Brennstellen ebenso einer Funktionsprüfung unterziehen wie den Warmwasser-Boiler.

Von sehr großer Wichtigkeit ist auch der Check, ob das Fahrzeug der Begierde auch "dicht" ist. Gerade bei gebrauchten Wohnwagen und Wohnmobilen ist Feuchtigkeit ein großes Problem, was nach dem Kauf zu einer sehr kostspieligen Angelegenheit werden kann. Um diesen vorzubeugen ist ein Blick auf das Dach genauso wie ein Wisch- und Geruchstest im Innenraum Pflicht! Sollte man hier in den Schränken, Schubladen oder auf den Sitzgarnituren Schimmel, muffigen Geruch oder Stockflecken an den Polstern feststellen, das Fahrzeug am besten stehen lassen und nach einem anderen Ausschau halten. Ansonsten ist eine gründliche Untersuchung in der Werkstatt unumgänglich die wiederum mit hohen Kosten verbunden sein kann.

Ist der Wohnraum überprüft und für gut empfunden, sollte abschließend auch noch ein genauer Blick ins Cockpit geworfen werden. Hier gilt es den Kilometerstand mit dem allgemeinen Zustand des Fahrzeugs abzugleichen. Zeigt der Kilometerzähler etwa 50.000 Kilometer an, die Sitze, das Lenkrad und der Schalthebel zeigen sich aber verschlissen und abgenutzt kann davon auszugehen sein, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Auch hier sollte dann vom Fahrzeug Abstand genommen werden.

Der Fahrzeugcheck - Außen


Beim Außencheck unbedingt auf die Räder achten. Sind diese abgefahren oder zu alt, denn bei Reifen von Caravans schreibt der Gesetzgeber vor, dass diese alle sechs Jahre ausgetauscht werden müssen. - Foto: Auto-Medienportal.Net
Hat man den inneren Check abgeschlossen, sollte das Fahrzeug von außen genaustes beäugt werden. Das Hauptaugenmerk sollte man dabei auf die etwaige Roststellen, der Beleuchtung des Fahrzeugs und der Funktionsfähigkeit der Bremsen legen. Beim Reisemobil sind außerdem die Betriebsflüssigkeiten (Ölstand, Kühlflüssigkeit und Frostschutz, Scheibenwaschwasser) und die Funktion der Hupe zu prüfen. Beim Caravan sollten obendrein die Freigängigkeit der Auflaufbremse und der Seilzüge getestet werden. Reifendruck und Profiltiefe (auch beim Reserverad) sowie der feste Sitz der Radmuttern sind ebenfalls zu kontrollieren. Beim Reifenprofil sind gesetzlich nur 1,6 Millimeter vorgeschrieben, empfohlen werden jedoch mindestens vier Millimeter. Der Gesetzgeber schreibt außerdem bei Caravan Reifen vor, die nicht älter als sechs Jahre sind. Die notwendigen Angaben dazu finden sich auf den Reifen. Das Herstellungsdatum verbirgt sich in der DOT-Nummer auf der Reifenflanke in den letzten vier Ziffern: Das vorletzte Ziffernpaar steht für die Kalenderwoche der Herstellung, das letzte Ziffernpaar gibt das Jahr der Produktion an.

Die Probefahrt


Wie beim Auto, sollte auch vor dem Kauf eines Reisemobils eine Probefahrt gemacht werden. Hier besonders auf unnatürliche Geräusche achten. - Foto: Morelo
Zeigt sich das Fahrzeug der Begierde auch hier in einem guten Zustand, steht einer Probefahrt nichts im Wege. Hier sollte dann auf unnatürliche Geräusche geachtet werden. Außerdem kann man hier auch überprüfen, ob sich die Gänge leichtgängig wechseln lassen, die Kupplung schleift, die Federung intakt ist und die Lenkung korrekt eingestellt ist.

Der Kaufvertrag


Bevor es nun zum Kaufvertrag kommt, sollte man sich beim Verkäufer nun noch über die Historie des Fahrzeugs informieren. Wie viele Vorbesitzer gibt es, sind Unfallschäden, größere Reparaturen bekannt? Das ist wichtig und sollte unbedingt im Kaufvertrag festgehalten werden, denn der Verkäufer haftet bei falschen Angaben und so hat man im Ernstfall die Möglichkeit vom Kaufvertrag zurücktreten zu können. Außerdem sollten auch die Unterlagen auf Vollständigkeit überprüft werden. Dazu zählen Checkheft, die Haupt- und Abgasbescheinigung, die Gasprüfung und ABEs von Fahrradträgern oder anderen Zubehörteilen.

Wird all dies berücksichtigt, steht einer erlebnisreichen Reise nichts mehr im Wege.

Hier noch einmal alle wichtigen Punkte kurz zusammengefasst:

Checkliste 

  • Entspricht das Fahrzeugen meinen Anforderungen? Reist man zu 4. sollten auch entsprechend viele Sitz- und Schlafplätze zur Verfügung stehen
  • Kann man sich im mobilen Heim frei bewegen? Man sollte bedenken, dass das Wohnmobil oder der Wohnwagen das zweite Zuhause ist. Hier möchte man sich wohlfühlen und das geht eben nur, wenn man sich frei bewegen kann und auch genug Platz und Stauraum vorhanden ist.
  • Fahrzeug von außen nach möglichen Schäden, Rost, Unfallschäden, abgefahrenen Rädern untersuchen
  • Hupe, Bleuchtung auf Funktionstüchtigkeit überprüfen
  • Dach auf Dichtigkeit checken. Sind die Fugen frei? 
  • Im Innenraum alle Geräte überprüfen, ob diese auch tatsächlich funktionieren 
  • Ebenfalls im Innenraum nach Schimmel und Feuchtigkeit Ausschau halten 
  • Allgemeinen Zustand überprüfen. Stimmt der Kilometerstand mit den Abnutzungen an Lenkrad, Schaltung und Pedalen überein?
  • Probefahrt machen und auf mögliche Geräusche genauso wie auf den Geradeauslauf, das Fahrwerk und Bremsen achten
  • Vor dem Kaufvertrag sich über die Historie informieren und alle Unterlagen zeigen lassen
  • Unterschreiben und durchstarten :)

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Daniel L

Daniel L

Seit dem Kleinkindalter vom Automobil- und Motorsport-Virus infiziert. Seit 2009 Blogger und seit September 2011 Betreiber dieses Blogs. Kommentare zu meinen Artikeln sind immer gerne gesehen und wer Fragen hat, erreicht mich am besten per E-Mail

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