Nach dem Vorfall beim letzten Rennen in Sotschi degradiert Red Bull seinen Piloten Daniil Kvyat zum Schwesterteam Toro Rosso. Im Gegenzug dazu wird Max Verstappen seinen Platz bei Red Bull einnehmen. |
Wie schon zwei Wochen zuvor, fluchte Vettel (verständlicherweise) über das Teamradio wie ein Rohrspatz. Für die Harakiri-Aktion wurde der Russe mit einer 10 Sekunden Stop-and-Go-Zeitstrafe von der Rennleitung bestraft. Damit aber noch nicht genug, denn wie Red Bull mitteilte, hat dieser neuerliche Vorfall für Kvyat noch dramatischere folgen. Laut Red Bull ist dieser nämlich mit sofortiger Wirkung sein Cockpit los. Der Brausehersteller degradierte den Russen zum "lernen" ins Schwesterteam Toro Rosso zurück. Im Gegenzug dazu, steigt Jungspund Max Verstappen ins Top-Team Red Bull auf und wird dort an der Seite von Daniel Riccardo die Saison fortsetzen.
Jahr | Team | Rennen | Podium | Punkte | Gesamtwertung |
2013 | Scuderia Toro Rosso/Testfahrer | 0 | 0 | 0 | 0 |
2014 | Scuderia Toro Rosso | 19 | 0 | 8 | 15 |
2015 | Infiniti Red Bull Racing | 19 | 1 | 95 | 7 |
2016 | Red Bull Racing | 4 | 1 | 21 | 8 |
Gesamt | 42 | 2 | 124 |
Ob sich Red Bull damit einen gefallen tut? Daniil Kvyat überzeugte in der Vergangenheit eigentlich mit soliden Leistungen und hatte im vergangenen Jahr auch seinen erfahreneren Teamkollegen in der Gesamtwertung hinter sich halten können. Die zwei Vorfälle in den letzten beiden Rennen sind zwar aus der Sicht von Kvyat nicht vorteilhaft gewesen, doch gehören solche Duelle zur Entwicklung eines Fahrers dazu. Auch andere Fahrer hatten in der Vergangenheit ähnliche Manöver gefahren und wurden dafür hart gerügt aber nicht direkt vor die Tür gesetzt. Ich finde diesen Entschluss jedenfalls mehr als fragwürdig, denn mit dessen Ersatz holt man sich einen ähnlich heißblütigen Novizen ins Team.
Wie Kvyat steigt auch Verstappen nach nur einem Lernjahr bei Toro Rosso zu Red Bull auf. Ob es der Holländer besser als der Russe macht? |
Jahr | Team | Rennen | Podium | Punkte | Gesamtwertung |
2014 | Scuderia Toro Rosso/Testfahrer | 0 | 0 | 0 | 0 |
2015 | Scuderia Toro Rosso | 19 | 0 | 49 | 12 |
2016 | Scuderia Toro Rosso | 4 | 0 | 13 | 10 |
2016 | Red Bull Racing | 0 | 0 | 0 | 0 |
Gesamt | 23 | 0 | 62 |
Sicherlich waren die Leistungen von Verstappen in seiner Rookie-Saison außergewöhnlich, doch ob dies bereits der richtige Zeitpunkt ist um ihn aufsteigen zu lassen halte ich doch für sehr gewagt. Der Lernprozess des Holländers dürfte noch lange nicht abgeschlossen sein, weshalb die Gefahr sehr groß ist, dass Red Bull den jungen Holänder "verbrennt." Auf der anderen Seite könnte dieser Schachzug von Red Bull auch wiederum goldrichtig gewesen sein, denn wie zu hören ist, klopften bei Verstappen unlängst auch schon andere Teams an. So hat man zumindest vorerst die Gefahr gebannt, sein Kronjuwel an einen anderen Konkurrenten zu verlieren.
Max Verstappen sagt: "Ich bedanke mich bei allen Mitarbeitern der Scuderia Toro Rosso für die harte Arbeit, die sie in Faenza in der Fabrik tun. Insbesondere bei Franz Tost, der mir geholfen hat, in meiner Karriere so weit zu kommen. Zusammen mit meinem neuen Team, werde ich alles tun um mich bestmöglich auf meine ersten Runden mit dem RB12 Tag Heuer am kommenden Wochenende in Barcelona vorzubereiten. Ich kann es nicht abwarten!
— Toro Rosso (@ToroRossoSpy) 5. Mai 2016Die Umstrukturierung verspricht jedenfalls sehr viel Spannung. Verstappen wird sicherlich alles dafür geben, dass er auch über die Saison 2016 hinaus im Cockpit des Red Bull-Renners sitzen darf. Darüber hinaus wird auch Daniil Kvyat hart dafür kämpfen um sich sein altes Stammcockpit wieder zurück zu erobern. Der Fahrertausch soll bereits zum nächsten Rennen in Barcelona/Spanien Mitte Mai 2016 vorgenommen werden.
Post A Comment: